Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Berlin Art Week - Kunst in allen Kiezen

Kunst und Kultur auf der Spur: Dank der zahlreichen Akteur*innen führen Ausstellungen und Performances der diesjährigen Berlin Art Week auch an ungewöhnliche Orte.

Berlin, 4. August 2022

Vom Tieranatomischen Theater bis zur Fahrbereitschaft, vom Wedding bis nach Hellersdorf: Die Kunst wird zur Matrix, die sich über die Topografie der Stadt legt. Es lohnt also doppelt, ihr quer durch die Stadt zu folgen.

 ­ ­ ­ ­ ­ HALLEN #3—Wilhelm Hallen

Reinickendorf Rules


Anlässlich der Berlin Art Week (Wiki) präsentieren die Reinickendorfer Wilhelm Hallen die dritte Runde der frei und intuitiv kuratierten Gruppenausstellung mit 15 teilnehmenden Galerien aus Berlin. Dazu gehören alexander levy, carlier I gebauer, ChertLüdde, Efremidis Gallery, Esther Schipper, Helga-Maria Klosterfelde, HUA International, Klemm's, Mehdi Chouakri, neugerriemschneider, Nome, PSM, Soy Capitán, Sprüth Magers und Sweetwater. Den Galerien der Initiative K60 ist es ein Anliegen, den Dialog und die Diskussion zwischen den Galerien und der Berliner Kunstszene weiter zu fördern und Raum für die Entwicklung neuer Ideen und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zu schaffen.


HAU HEBBEL AM UFER—Technikmuseum Berlin

Tactical Tech—Everything Will Be Fine


Das Hebbel am Ufer präsentiert sich bei der diesjährigen Berlin Art Week mit einer Ausstellung in Kooperation mit Tactical Tech an einem ungewöhnlichen Ort, bei der die Besucher*innen zum Mitmachen und –staunen eingeladen sind: In der von dem tschechischen Architekturbüro Kogaa entwickelten Struktur auf dem Vorplatz des Deutschen Technikmuseums werden Arbeiten von über 20 internationalen Künstler*innen wie Paolo Cirio, Marjolijn Dijkman, Disnovation.org, Vladan Joler, Egor Kraft, Agnieszka Kurant, Sybille Neumeyer, Liam Young und anderen präsentiert. Gemeinsam sollen sie einen Raum für Reflexion, Diskussion und Interaktion schaffen. Die Besucher*innen werden dazu ermutigt, sich mit ihren persönlichen Reaktionen auf Krisen zu beschäftigen–von Kampf oder Flucht bis hin zu Eskapismus und Spekulation oder anderen Handlungsmöglichkeiten.



HAUBROK FOUNDATION—Fahrbereitschaft

Sommerfest—Something in the Air

 

Von 2. September bis 29. Oktober findet in der Fahrbereitschaft unter dem Titel ›Something in the Air‹ eine Veranstaltungsreihe zu Neuer Musik statt. Speziell am Abend des 17. September wird sie bis in die Nacht hinein ein Festivaltreffpunkt: Das Ensemble KNM, der Dirigent und Komponist Ari Benjamin Meyers sowie der Künstler David Zink Yi gehören zu den Akteur*innen. Begleitet werden diese Beiträge von zwei Ausstellungen sowie von Soundarbeiten aus der Sammlung Haubrok, u.a. von Martin Creed, Jason Dodge, Isa Genzken, Rodney Graham, Pierre Huyghe, Emily Jacir, Jonathan Monk, Stephen Prina, David Shrigley, Anri Sala und Heimo Zobernig.


IFA-GALERIE BERLIN—Open Air Performances

Spheres of Interest*

 

Die Ausstellungsreihe ›Out of the Box‹ der ifa-Galerie Berlin setzt sich mit einzelnen Werken aus dem ifa-Kunstbestand auseinander, die Teil einer künstlerisch-kuratorischen Revision werden. In der aktuellen Ausstellung ›Spheres of Interest*‹ eröffnen die Künstler*innen Isaac Chong Wai, Lizza May David, Wilhelm Klotzek, Ofri Lapid, Adrien Missika und Gitte Villesen einen von unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen geprägten Dialog mit ausgewählten Kunstwerken der Sammlung. Nur während der Berlin Art Week verteilt sich die Ausstellung gleichsam über die Stadt: Vom angestammten Ort der ifa-Galerie Berlin in Mitte geht es bis zur Neuen Nationalgalerie, der Monbijoubrücke und anderen spannenden Orten.


KW ON LOCATION—Tieranatomisches Theater

Rachel Rossin—The Maw Of

 

Das Werk von Rachel Rossin stellt das Physische des Körpers als Teil eines größeren technischen Gebildes dar. Ein spannendes Zusammentreffen von Körper, Maschine, Wahrnehmung und Code, das im Rahmen aktueller Forschungen zur Gehirn-Computer-Schnittstelle entsteht.

Im Fokus des Projektes: Eine ortsspezifische Installation im Tieranatomischen Theater (TA T) in Berlin, die im Rahmen des Digitalprogramm der KW Institute for Contemporary Art präsentiert wird. Dazu kommt ein von den KW und dem Whitney Museum of American Art, New York gemeinsam in Auftrag gegebenes Online-Werk, das ab September auf den Webseiten der KW und des Whitney Museum zu sehen sein wird: Eine interaktive Feedback-Schleife verbindet die Computerbildschirmen der Besucher*innen und ihre Smartphone-Displays.


LAGE EGAL [KIMGO]

Lina Mazenett & David Quiroga


Der Name ist Programm: Seit 2010 widmet sich der von Künstler*innen ins Leben gerufene und geführte Projektraum Lage Egal dem nomadischen und experimentellen Konzept. Während der Berlin Art Week gastiert der Raum mit einer Ausstellung des Künstlerduos Lina Mazenett & David Quiroga, das neben acht anderen Künstler*innen für den Berlin Art Prize nominiert ist, bei Kimgo im Prenzlauer Berg. Indem sie die westlichen wissenschaftliche Disziplinen Geologie, Astronomie und Ökonomie mit kosmologischem, rituellem und sozialem Wissen miteinander verbinden, unterstreichen sie, dass indigene Wissenssysteme die gleiche Berechtigung wie die westliche Wissenschaft haben, um zum Verständnis der uns umgebenden Welt beizutragen.


NGBK—station urbaner kulturen

station urbaner kulturen / Hellersdorf

 

Mit der station urbaner kulturen hat die nGbK einen zweiten, neuen Raum für Debatten und Initiativen im Stadtteil Hellersdorf etabliert. Während der Berlin Art Week zeigt die nGbK dort ›Salud - Picasso Speaking. ‚Guernica‘ und der Krieg in den Städten‹. Die Ausstellung greift Spuren und Stränge der mit Picasso verbundenen (Kunst-)Geschichten wieder auf und stellt sie in Bezug zu aktuellen Konflikten. So wird der konzeptuelle Maler Dierck Schmidt im Zuge seiner historischen Bildstudien die hochgesicherte Präsentation des Gemäldes ›Guernica‹ im Museum Reina Sofia in Madrid zum Anlass einer Neuproduktion nehmen.

NEWS: Alle Infos auf einen Blick: Das Programm der Berlin Art Week ist online! ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Berlin Art Week. Hier passiert Kunst. Jedes Jahr im September: Ausstellungen und Vermittlungsangebote, Projekte und Performances, Screenings, Talks und viele Begegnungen im Zeichen der Kunst. 5 Tage lang präsentieren bedeutende Akteur*innen der Szene ein vielfältiges Festivalprogramm der zeitgenössischen Kunst. Museen und Institutionen, Galerien in der Stadt wie auf der Messe, Privatsammlungen und Projekträume: Sie alle haben ihren Auftritt. Kunstexpert*innen und -freund*innen, Künstler*innen und Kurator*innen, Berliner*innen wie ihre Gäste aus aller Welt. Sie alle feiern die Kunst. Denn: In Berlin wird Kunst nicht nur gemacht, sondern gelebt.  


Die Berlin Art Week ist ein Projekt von Kulturprojekte Berlin. Sie wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Gasag AG.


Foto-Credits: Haus am Lützowplatz © Nina E. Schönefeld; Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) © Courtesy Aristide Antonas; Haus am Lützowplatz, Courtesy Katja Novitskova & Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin; ifa-Galerie Berlin, Foto: Gunter Lepkowski, © Endre Tót, I'm looking for Nobody aus der Fotoserie Hopes in the Nothing


Berlin Art Week ­


Kathrin Luz & Johanna Chromik