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Private Waldbesitzer fordern mehr Geld

In Deutschland befinden sich etwa 5,5 Millionen Hektar Wald im Privatbesitz: Unter dem Strich würde die geforderte Prämie mit rund 1,1 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlagen.


Hagen - (ots) - Die privaten Waldbesitzer in Deutschland wollen ihre Bäume der Allgemeinheit mit Blick auf den Klimawandel nicht länger kostenlos zur Verfügung stellen und haben die Höhe der von ihnen geforderten Baumprämie noch einmal aufgestockt. Sie verlangen jetzt nicht mehr 125 Euro pro Jahr und Hektar, sondern 200 Euro. Das berichtet die in Hagen erscheinende Westfalenpost (online und Dienstagausgabe).

"Mit der Bewirtschaftung und Pflege des Waldes erbringt der Waldbauer eine Klimaleistung für die Gesellschaft, die bislang für die Allgemeinheit umsonst war und seit jeher als selbstverständlich wahrgenommen wird", sagte Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, der Zeitung. Der Bereich Forst und Holz binde mehr als 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid und damit etwa 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland, betonte Elverfeldt. Das Klimapaket der Bundesregierung sehe vor, die Verursacher von CO2-Emissionen zur Kasse zu bitten; es sei daher eine logische Konsequenz, diejenigen zu honorieren, die das Treibhausgas binden.

Die Forstbesitzer hatten bereits im vergangenen Jahr eine Baumprämie von 125 Euro pro Jahr und Hektar ins Spiel gebracht. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (beide CDU) sprachen sich ebenfalls für eine Prämie aus, ohne jedoch genaue Angaben zur Höhe zu machen. Nun legen die Waldbauern eine Schippe drauf: Da ein Hektar Wald im Durchschnitt rund acht Tonnen Kohlenstoff im Jahr speichere, ergebe sich beim aktuellen Preis eines Zertifikates von 25 Euro pro Tonne eine Honorierung von 200 Euro. In Deutschland befinden sich etwa 5,5 Millionen Hektar Wald im Privatbesitz: Unter dem Strich würde eine Prämie in dieser Höhe also insgesamt mit rund 1,1 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlagen.

Die Familienbetriebe Land und Forst sprachen sich erneut dagegen aus, die Urwaldfläche in Deutschland zu vergrößern. Nur ein bewirtschafteter Wald könne CO2 dauerhaft in Holzprodukten binden, ein nicht bewirtschafteter Wald setze durch Verfallsprozesse auf Dauer so viel CO2 frei wie er binde. "Die Absicht, in Deutschland weitere 600.000 Hektar Wald stillzulegen, würde bedeuten, jährlich auf den Entzug von etwa vier bis fünf Millionen Tonnen CO2 zu verzichten", teilen die Familienbetriebe Land und Forst mit.