Israel hatte seit Freitag Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 44 Menschen getötet und 360 weitere verletzt. Als Reaktion auf die Luftangriffe feuerte der Islamische Dschihad hunderte Raketen Richtung Israel ab.
Am Sonntag einigten sich Israel und der Islamische Dschihad unter Vermittlung Ägyptens schließlich auf die Waffenruhe, die um 23.30 Uhr Ortszeit "22.30 Uhr MESZ) in Kraft trat. Der Islamische Dschihad betonte jedoch sein Recht, auf jegliche neue "Aggression" Israels zu reagieren. Auch die israelische Regierung warnte, Israel behalte "sich das Recht vor", hart auf jedwede Verletzung der Vereinbarung zu reagieren.
Der UN-Sonderbeauftragte Tor Wennesland sprach von einer "weiterhin sehr zerbrechlichen Situation" und mahnte die Konfliktparteien, die Waffenruhe einzuhalten. US-Präsident Joe Biden begrüßte die Vereinbarung und forderte alle Beteiligten auf dafür zu sorgen, dass Treibstoff und humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangten.
Israels Ministerpräsident Jair Lapid hatte die Angriffe mit der Abwehr einer "unmittelbaren Bedrohung" begründet. Der Islamische Dschihad sei eine "Hilfstruppe des Iran, die den Staat Israel zerstören und unschuldige Israelis töten will". Nach Angaben der israelischen Armee trafen ihre Angriffe 139 Stellungen der Dschihad-Kämpfer. Die gesamte Spitze des militärischen Flügels des Islamischen Dschihad im Gazastreifen sei "neutralisiert" worden.
Die jüngste Gewalteskalation ist die heftigste im Gazastreifen seit Mai vergangenen Jahres. Die im Gazastreifen seit 2007 regierende radikalislamische Hamas hatte damals Raketen Richtung Israel abgefeuert, woraufhin die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen bombardierte. Während der elftägigen Gefechte wurden im Gazastreifen mehr als 260 Menschen getötet, in Israel gab es 13 Tote.
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© Agence France-Presse