Baierbrunn - (ots) - Angst vor Spinnen ist weit verbreitet. Studien zufolge sollen sich 28 Prozent der Menschen vor Spinnen und Käfern ekeln. Können Apps helfen, die Krabbeltierphobie zu überwinden? Ja, das geht. Doch mit professioneller Hilfe ist der Erfolg nachhaltiger. Was Betroffene tun können, verrät das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau".
Durch Üben die Angst überwinden
Eine App, die gegen Spinnenphobie helfen soll, ist „Phobys“. Sie zeigt virtuelle, aber täuschend echt aussehende Spinnen am Smartphone. In zehn Steigerungsstufen kann man sich mit seiner Spinnenangst auseinandersetzen und lernen, mit körperlichen Reaktionen wie Schweißausbrüchen, Gänsehaut oder Herzrasen umzugehen. Keine schlechte Variante, um sich selbst zu therapieren, meint Professorin Katharina Domschke, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg. Durch Üben die Angst überwinden: Das nennen Fachleute Expositionstraining.
Allein trainieren kann Betroffene überfordern
Schneller ans Ziel kommen Betroffene allerdings, wenn sie auch einen Therapeuten oder eine Therapeutin konsultieren. „Nach nur zwei oder drei Sitzungen kann sich schon eine Verbesserung einstellen", sagt Katharina Domschke. Dennoch sei eine App eine gute Brückentechnologie, wenn man etwa auf einen Therapieplatz warte.
Die Psychiaterin gibt allerdings zu bedenken, dass diese Art des Trainings Menschen überfordern kann. Denn Expositionsübungen, die alleine durchgeführt werden, können auch schaden. Wenn sich ein Phobie-Patient der Angst allein aussetzt, kann es passieren, dass er diese Situation nicht aushält und sich die Ängste verstärken. Bei einer Verhaltenstherapie wird dokumentiert, wie das Angstniveau steigt oder sinkt, der Betroffene kann unter fachkundiger therapeutischer Begleitung Schritt für Schritt gehen.
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