Baierbrunn - (ots) - Die Digitalisierung durchzieht alle Bereiche des Lebens - auch die Medizin wird zunehmend digital. Ab September 2022 müssen alle Apotheken in der Lage sein, digitale Verordnungen einzulösen und abzurechnen. "Ich hoffe, dass das E-Rezept jetzt zum Fliegen kommt", sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Apotheken sind alle ans Netz angeschlossen
Bei der Bearbeitung des E-Rezepts habe es ein paar Anfangsschwierigkeiten gegeben, räumt Overwiening ein, die eine Apotheke in Reken mit zwei Filialen betreibt und deshalb sowohl die Sorgen und Nöte von Patientinnen und Patienten als auch die der Apotheken kennt. So konnte zum Beispiel anfangs die Arztsignatur bei den Krankenkassen nicht richtig ausgelesen werden, berichtet Overwiening.
Doch sie ist zuversichtlich, dass es mit dem E-Rezept im Herbst richtig losgeht. "Aber dazu müssen viele Faktoren passen: die Infrastruktur, die Software und die Ärzte müssen vorbereitet sein", so die ABDA-Präsidentin. "Die Apotheken sind alle ans Netz angeschlossen. Gerade wird die Software ergänzt und das Personal geschult. Viele sind schon bereit."
Vor-Ort-Apotheke liefert am schnellsten
Bedenken, dass E-Rezepte verstärkt im Versandhandel landen, hat Overwiening nicht: "Schneller und sicherer als durch die Vor-Ort-Apotheke bekommt man kein Arzneimittel." Der Patient kann den E-Rezept-Code über die App an die Apotheke schicken - diese liefert das Medikament binnen weniger Stunden. Viele Patienten bräuchten bei digitalen Anwendungen allerdings noch Unterstützung. "Wir haben vielen die Corona-App für ihr Impfzertifikat heruntergeladen", berichtet Overwiening. "Apothekenteams können den Menschen die Angst vor der Digitalisierung nehmen und ihnen in Zukunft auch mit der elektronischen Patientenakte helfen."
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Bild: Wort & Bild Verlag/Andreas Müller