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Netzagentur-Chef skeptisch über Gasspeicher-Ziele

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält die vom Bund verordneten Ziele zur Füllung der Gasspeicher für kaum zu erreichen.

"Ich rechne nicht damit, dass wir die nächsten Speicherziele ähnlich schnell schaffen werden wie das erste", sagte Müller dem Onlineportal "t-online". Das Erreichen des 85-Prozent-Ziels sei zwar "nicht unmöglich, aber schon sehr ambitioniert", vor allem bis zum 1. Oktober, wenn vorher schon geheizt werde.

"Einen durchschnittlichen Füllstand von 95 Prozent zum 1. November verfehlen wir in all unseren Szenarien", sagte Müller weiter. "Das werden wir kaum hinkriegen, weil einzelne Speicher von einem sehr niedrigen Füllstand gestartet sind."

Das Ziel einer Speicherfüllung von 75 Prozent im September war bereits am vergangenen Wochenende vorzeitig erreicht worden. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte dazu, damit wirke das Ende April in Kraft getretene Gasspeichergesetz, welches alle Betreiber in Deutschland verpflichtet, ihre Speicher schrittweise zu füllen.

Mit der durch die Bundesregierung vollzogenen Regulierung soll angesichts reduzierter russischer Gaslieferungen vor allem mit Blick auf diesen Winter die Vorsorge gestärkt werden. Vorgesehen ist, dass die Speicher zum 1. Oktober zu 85 Prozent und zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sind.

Bundesnetzagentur-Chef Müller schwor die Bevölkerung nun darauf ein, auch über die kommenden Monate hinaus Gas und Energie zu sparen. "Es geht nicht nur um einen Winter, sondern um mindestens zwei. Und der folgende Winter könnte noch einmal härter werden", sagte er zu "t-online". "Wir müssen mindestens noch ein weiteres Jahr viel Gas sparen. Um es ganz klar zu sagen: Das werden mindestens zwei anstrengende Winter."

Für diesen Winter hält Müller örtliche Gasmangellagen nach eigenen Worten für "wahrscheinlich". "Regional könnte es durchaus Gasmangellagen geben", sagte er. "Vermutlich wären die Einschränkungen erst einmal temporär und können auch wieder enden oder mehrfach auftreten. Wir müssen in diesem Fall dafür sorgen, dass wir das Gas gut durchs Land transportiert bekommen."

fs/

© Agence France-Presse