Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte Mitte August den Einsatz der deutschen Soldaten in Mali bis auf Weiteres ausgesetzt. Grund war die mehrfache Verweigerung von Überflugrechten durch die Regierung in Bamako, welche eine Truppenrotation in der UN-Mission behindert hatte. Wenige Tage später kam es aber zu einer Einigung zwischen den Vereinten Nationen und der malischen Regierung.
Die UN-Friedensmission Minusma ist seit 2013 in Mali, Ende Juni verlängerte der UN-Sicherheitsrat ihr Mandat um ein weiteres Jahr. Für die Bundeswehr ist es der derzeit größte Auslandseinsatz - und er gilt auch als ihr gefährlichster. Insgesamt beteiligt sich die Bundeswehr mit rund 1100 Soldaten an der UN-Mission.
Im Norden Malis brachten Dschihadisten unterdessen den strategisch wichtigen Ort Talataye unter ihre Kontrolle. Wie ein Politiker und ein Behördenvertreter aus der Region sagten, hatte sich die Dschihadistengruppe EIGS, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat, zuvor heftige Kämpfe mit der mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündeten Islamistengruppe GSIM und anderen bewaffneten Gruppen geliefert. Wie viele Menschen bei den Kämpfen getötet oder verletzt wurden, war zunächst unklar.
Talataye liegt etwa 150 Kilometer von Gao entfernt und wird seit Beginn des Konflikts in Mali im Jahr 2012 immer wieder von Kämpfen erschüttert. In Mali hatte 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung begonnen, die sich auch auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen vertrieben.
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