Die Stadt Wesel war nach dem Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Als "Hauptmotor und größter Schrittmacher" des Wiederaufbaus der Stadt gilt der damalige Stadtdirektor Dr. Karl-Heinz Reuber. Während seiner Amtszeit wurden unter anderem das "Mathena-Rathaus" und das Städtische Bühnenhaus errichtet.
Die Ausstellung "Wunder aus Trümmern - Wesel: Die wirtschaftliche Entwicklung einer zerstörten Stadt" erinnert an die Jahre des Wiederaufbaus und an das deutsche Wirtschaftswunder. Am 17. Oktober, 19 Uhr, wird Heiko Suhr vom Stadtarchiv Wesel im Rahmen des Ausstellungsprogramms im Centrum (Ritterstraße 12-14, 46483 Wesel) einen Vortrag über Dr. Karl-Heinz Reuber halten. Der Eintritt ist frei.
Unter den Gästen werden auch zwei der drei Töchter des ehemaligen Verwaltungschefs sein. Christiane Reuber und Rika Schulze-Reuber werden beim Vortrag anwesend sein und sich auch die Ausstellung im Centrum ansehen.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ist erfreut, dass die beiden Töchter Dr. Reubers aus diesem Anlass zu Gast sind in Wesel. „Dr. Karl-Heinz Reuber war eine der wichtigsten Weseler Persönlichkeiten der Nachkriegszeit. Er baute nicht nur die Stadt wieder mit auf, sondern knüpfte auch Beziehungen ins Ausland. Dr. Karl-Heinz Reuber machte sich bereits 1951 für eine Partnerschaft mit einer amerikanischen Stadt stark. Er schrieb nach New York und bat um Vermittlung zu einer amerikanischen Gemeinde. Ein Jahr später kamen die ersten Kontakte zu Hagerstown zu Stande und am 21. September 1952 wurde die bis heute bestehende Partnerschaft schließlich vom Bürgermeister der Stadt Hagerstown feierlich proklamiert“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
Dank der Initiative von Dr. Reuber ist somit bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine der ersten Partnerschaften zwischen einer deutschen und amerikanischen Stadt überhaupt entstanden. Bis heute pflegen Wesel und Hagerstown eine intensive Städtepartnerschaft. Sie wurde 2017 als aktivste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft von der Steuben-Schurz-Gesellschaft ausgezeichnet.
Dr. Karl-Heinz Reuber wurde am 15. Februar 1906 in Bergneustadt geboren. Er war vom 1. April 1950 bis zum 30. November 1970 Stadtdirektor in Wesel. In seiner gut zwanzigjährigen Amtszeit prägte er die Stadt nachhaltig. Am 01. Juli 1970 erhielt er den Ehrenring der Stadt Wesel. Zudem wurde ihm am 17. Dezember 1976 das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Er starb am 24. Mai 1982 in Wesel. Im Hanseviertel ist eine Straße nach ihm benannt.
Fotoquelle: Stadtarchiv Wesel, Bildarchiv