Die Lufthansa hatte in der Corona-Krise im Juni 2020 mit der Bundesregierung und der EU-Kommission ein insgesamt neun Milliarden Euro schweres staatliches Rettungspaket ausgehandelt - drei Milliarden Euro als Darlehen der staatlichen Förderbank KfW und sechs Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).
Davon bekam der Konzern 5,7 Milliarden Euro als stille Einlagen und rund 300 Millionen Euro, mit denen der WSF seine Aktienbeteiligung am Unternehmen aufbaute. Der Konzern nahm nach eigenen Angaben 3,8 Milliarden Euro in Anspruch. Schon im November 2021 zahlte die Lufthansa alle Finanzhilfen zurück und kündigte nicht abgerufene Mittel.
Der WSF verkaufte 2021 bereits Teile der Lufthansa-Aktien, in diesem Jahr dann weitere. Zuletzt betrug der Anteil laut Lufthansa noch rund 6,2 Prozent. Diese Beteiligung sei nun an verschiedene Investoren verkauft worden. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, ist einer dieser Investoren der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne (Wikipedia). Ein Vertreter Kühnes solle künftig im Aufsichtsrat der Lufthansa vertreten sein.
Jutta Dönges, die den WSF als Geschäftsführerin der Finanzagentur verantwortet, erklärte, der Fonds habe insgesamt 1,07 Milliarden Euro mit dem Verkauf der Lufthansa-Aktien eingenommen. Nach Abzug der damals zum Kauf der Anteile eingesetzten 306 Millionen Euro blieben damit 760 Millionen Euro als Gewinn. "Mit dieser erfreulichen Bilanz endet die Beteiligung des WSF und das Unternehmen liegt wieder in privaten Händen."
Lufthansa-Chef Carsten Spohr bedankte sich "bei der aktuellen und vorherigen Bundesregierung und allen deutschen Steuerzahlern für ihre Unterstützung unserer Lufthansa in der schwersten finanziellen Krise der Unternehmensgeschichte".
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