Nach Tagen mit häufig trübem Himmel wird es in der neuen Woche freundlicher und allmählich auch wieder etwas wärmer. Zum Wochenende kommt sogar die 20-Grad-Marke in Reichweite. Unklar ist, ob die Würfel für den Altweibersommer gefallen sind.
Zumindest am Rhein hat der Altweibersommer in Richtung Wochenende mit viel Wohlwollen eine Chance. Ansonsten wird es eher knapp. Es bleibt zunächst eher usselig kühl und regional auch nass. Die Woche startet vor allem in den östlichen Landesteilen mit vielen Wolken und etwas Regen. Dazwischen lässt sich auch öfter die Sonne blicken. Von der Eifel bis zum Bodensee bleibt es bei längerem Sonnenschein schon weitgehend trocken.
"In einigen Regionen werden nach den zuletzt klatschnassen Tagen die Rufe nach Sonne und Wärme schon wieder lauter. Wobei es längst noch nicht ausreichend geregnet hat, um den knochentrockenen Sommer auszugleichen. Dennoch gibt's ein wenig Hoffnung für alle Sonnenanbeter: Zur Wochenmitte hin gibt's immerhin eine leichte Vorahnung von Altweibersommer, denn die freundlichen Anteile nehmen allmählich zu. Zum Wochenende wird es bei reichlich Sonne wärmer. Die Höchstwerte nähern sich dann langsam der 20-Grad-Marke, am Rhein sind im Verlauf sogar wieder 21 oder auch 22 Grad möglich und erinnern an Sommer", erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Danach sind die Unsicherheiten in Sachen Altweibersommer noch groß. Denn es gibt Modellberechnungen, die einen erneuten "Absturz" in den Herbst zeigen. Nach diesen würde es in den letzten Monatstagen vielfach nass, kühl und windig werden.
Das ist der Altweibersommer
Grundsätzlich wird mit dem Begriff "Altweibersommer" eine Periode sonniger und warmer Tage im Zeitraum von Mitte September bis Anfang Oktober bezeichnet. Als Kriterien gelten Höchsttemperaturen über 20 Grad, mindestens drei sonnige und warme Tage und mindestens 7 bis 8 Sonnenstunden täglich.
Der Begriff Altweibersommer und was Spinnen damit zu tun haben
Das sonnige Wetter weckt oftmals positive Erinnerungen an den vergangenen Sommer. Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist der Altweibersommer hingegen eine Herausforderung, denn in dieser Zeit scheint die Anzahl der Spinnen und der von ihnen gebauten Netze zuzunehmen. Dies ist aber de facto nicht so. Die Spinnen sind nach dem Sommer ausgewachsene Tiere und so einfach besser zu sehen.
Da die Nächte nach den relativ warmen Tagen schon sehr kühl werden, bildet sich Tau. Dieser haftet auch an den Bauwerken der Spinnen, die dadurch vermehrt sichtbar werden. Das gilt auch für die Gespinste der winzigen, nur wenige Millimeter großen Baldachinspinne (Wikipedia). Im Gegensatz zu anderen Spinnen benutzen sie auch als ausgewachsene Tiere ihre Fäden, um sich durch die Luft treiben zu lassen. Dabei nutzen sie Wind und Thermik. Auf ihrem Flug hinterlassen sie dann überall auffällige Fäden.
Dieses Phänomen könnte ein Motiv des Namens
"Altweibersommer" sein. Möglicherweise stammt der Wortteil
"weiber" vom althochdeutschen Wort "weibon", das so viel
wie "umhertreiben" bzw. "sich hin und her bewegen"
bedeutet. Vielleicht erinnern die umherfliegenden Fäden an die weißen Haare
"alter Weiber"?
Regional gibt es für den "Altweibersommer" auch Bezeichnungen wie "Witwensommer" oder "Ähndlsommer", was sich als Ahnensommer oder Großvatersommer übersetzen lässt. Manche Sprachwissenschaftler nehmen an, dass der "zweite Frühling" älterer Menschen hinter dem Ausdruck steckt.
Vieles zu dem Begriff "Altweibersommer" ist jedoch
wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. So kann also jeder die Erklärung für
richtig halten, die ihm am besten gefällt.
WetterOnline