US-Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung verteidigt, wegen der Coronakrise ohne Absprache mit der EU ein Einreiseverbot aus Europa zu verhängen. Absprachen mit EU-Regierungen hätten zu viel Zeit in Anspruch genommen, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Weißen Haus. "Wir mussten schnell handeln." Den europäischen Staaten warf er vor, sie würden schließlich auch ohne Absprache mit der US-Regierung Steuern auf US-Unternehmen erheben.
Das von Trump verhängte Einreiseverbot war in der EU auf scharfe Kritik gestoßen. EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beklagten, dass die Entscheidung "einseitig und ohne Konsultation getroffen wurde". Die Pandemie sei "eine weltweite Krise, die nicht auf einzelne Kontinente beschränkt ist". Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte dem Sender Welt TV, mit dem Einreiseverbot gegen Europäer hätten die USA "bedauerlicherweise nicht das erste Mal" eine einseitige Entscheidung getroffen.
Trump hatte am Mittwochabend ein einmonatiges Einreiseverbot für Reisende aus Europa angekündigt. Konkret geht es um Nicht-US-Bürger, die sich in den vergangenen zwei Wochen im Schengenraum aufgehalten haben. Das Verbot tritt am Freitag um Mitternacht in Kraft.
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