Der durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannte Koch Alfons Schuhbeck (Wikipedia) soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben. Schuhbeck habe mit Hilfe von Kassenmanipulationen über Jahre seine Einnahmen in seinen Münchner Restaurants deutlich niedriger angegeben, als sie tatsächlich gewesen seien, erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch zu Beginn des Prozesses gegen Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung und versuchter Steuerhinterziehung vor dem Landgericht München I. Dies habe ihm Steuervorteile in Millionenhöhe gebracht.
Der Anklage zufolge soll ein von einem wegen Beihilfe mitangeklagten Mitarbeiter programmiertes Computerprogramm Schuhbeck ermöglicht haben, gezielt Umsätze seiner Restaurants zu stornieren. Über Jahre soll der Koch mit Hilfe dieses Programms Umsätze im jeweils sechsstelligen Bereich zu niedrig angegeben haben.
Damit soll er entsprechend für seine Betriebe und für sich persönlich Millionen an Steuern eingespart haben. Er soll für sich insgesamt 2,366 Millionen Euro an Steuern hinterzogen und für seine Gesellschaften Steuervorteile in Höhe von 1,138 Millionen Euro erzielt haben.
Sollte sich eine Steuerhinterziehung in Millionenhöhe im Prozessverlauf bestätigen, droht dem 73-Jährigen eine Haftstrafe. Schuhbeck werden von der Staatsanwaltschaft 25 Fälle der Steuerhinterziehung und versuchte Steuerhinterziehung vorgeworfen. Für das Verfahren sind bis kurz vor Weihnachten 18 Verhandlungstage angesetzt.
Schuhbeck gehört seit vielen Jahren zu den populärsten Köchen in Deutschland. Er ist wegen zahlreicher Fernsehauftritte bekannt und veröffentlichte auch viele Kochbücher. In München betreibt er auch verschiedene gastronomische Betriebe, in denen es zu den Steuerdelikten gekommen sein soll.
ran/cfm © Agence France-Presse