Wie die italienische Hilfsorganisation Emergency mitteilte, wurden in das von ihr betriebene Krankenhaus in der afghanischen Hauptstadt nach dem Anschlag 20 Menschen eingeliefert. Zwei von ihnen seien bei der Einlieferung bereits tot gewesen, schrieb die Organisation im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Laut Emergency soll sich die angegriffene Moschee auf dem Gelände des Innenministeriums befinden. Ministeriumssprecher Abdul Nafi Takor sagte jedoch, das Gotteshaus befinde sich außerhalb des Geländes des Ministeriums, werde aber von einigen Mitarbeitern des Ressorts besucht. Zahlen zu Toten oder Verletzten des Anschlags nannte der Sprecher nicht. Eine Untersuchung sei im Gange, sagte er.
Die radikalislamischen Taliban haben seit ihrer Rückeroberung der Macht in Afghanistan im August 2021 die Verbesserung der Sicherheitslage zu einer ihrer Prioritäten gemacht. Dennoch haben die Anschläge in den vergangenen Monaten zugenommen.
Zuletzt war am Freitag ein Selbstmordanschlag in der Frauenabteilung eines Bildungszentrums in Kabul verübt worden. 53 Todesopfer dieses Anschlags wurden nach UN-Angaben bis Mittwoch gezählt, darunter 46 Frauen und Mädchen. Bisher bekannte sich noch keine Gruppe zu diesem Anschlag.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu einem Großteil der seit der Machtübernahme der Taliban verübten Anschläge bekannt. Der IS ist wie die Taliban eine sunnitische Gruppierung, beide befinden sich aber in einer erbitterten Rivalität zueinander.
Das am Freitag attackierte Bildungszentrum befindet sich in einem überwiegend von der schiitischen Bevölkerungsgruppe der Hasara bewohnten Stadtteil. Die Hasara waren in den vergangenen Jahren oft Ziel von Anschlägen.
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