Die heutige Masematte Münsters ist längst keine Geheimsprache mehr. In dieser Funktion wurde sie nämlich von ihren ursprünglichen Sprecher/-innen unter anderem zum Schutz vor der Obrigkeit verwendet. Die Masematte gilt als Sondersprache und gehört zu den Rotwelsch-Dialekten. Als ausschließlich gesprochene Sprache war die Masematte ursprünglich auf vier Stadtviertel Münsters beschränkt. Heute findet man Wörter dieser Sondersprache, wie Leeze, meimeln, Seegers, Kaline, jovel, schofel etc. in allen Stadtbezirken nicht nur in der Umgangssprache in allen sozialen Schichten, sondern auch in schriftlicher Form.
Im Masematte-Kurs erhalten Sie einen geschichtlichen Überblick über das
Rotwelsch allgemein und die Münstersche Masematte im Besonderen.
Kursdaten:
17.11. – 15.12.2022, donnerstags, 16:00 – 17:30 Uhr
Infos und Anmeldungen unter www.stadt-muenster.de/vhs (Kursnummer 478916)
Zur Person
Dr. Guido Kallfell ist Sprachwissenschaftler und beschäftigt sich seit Jahren neben Spanisch, Französisch und Russisch auch mit Sprachen und Dialekten von Minderheiten bzw. mit solchen, die bedroht sind, wie beispielsweise dem Elsässischen und dem Welche im Elsass sowie dem Bretonischen in der Bretagne. In engem Austausch mit dem Germanisten, Sprach- und Kulturwissenschaftler Prof. Klaus Siewert widmete sich Guido Kallfell in den letzten zwei Jahren der Münsterschen Masematte.
Foto:
Dr. Guido Kallfell © Studio Wiegel Münster
VHS Münster