Was bedeutet Tierschutz heute? Sollte man Tierversuche abschaffen oder akzeptieren? Welche Beziehung haben Mensch und Tier? Um Fragen wie diese geht es am 13. Oktober (Donnerstag) beim Tierschutztag an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Neben einer Info-Messe zum Thema Tierschutz und experimentelle Tierforschung von 13 bis 19 Uhr im Schlossfoyer gibt es ab 14 Uhr ein Programm mit Diskussion, Vorträgen und Science Slam in der Aula des Schlosses. In diesem Rahmen verleiht die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ab 16 Uhr den „Ursula M. Händel-Tierschutzpreis“. Das gesamte Programm ist öffentlich, alle Interessierten sind willkommen.
Weitere Informationen und das vollständige Programm des Tierschutztags sind im Web unter https://www.uni-muenster.de/Tierversuche/tierschutztag/index.html zu finden.
Das Rektorat der Universität Münster, die WWU-Koordinierungskommission für tierexperimentelle Forschung und die DFG richten den Tierschutztag an der WWU gemeinsam aus. Ziel ist ein Austausch zu den Themen Tierschutz und tierexperimentelle Forschung aus unterschiedlichen Perspektiven von Wissenschaft, Politik, Kunst und Wirtschaft. „Die Forschung an der WWU in den naturwissenschaftlichen Fächern und in der Medizin besticht durch herausragende Modelle, die einen Mix aus Tierversuchen und Alternativmethoden repräsentieren“, betont Prof. Dr. Stefan Schlatt, Vorsitzender der Koordinierungskommission für tierexperimentelle Forschung an der WWU und Mitorganisator des Tierschutztags. „Darüber hinaus beteiligen sich geisteswissenschaftliche Fachbereiche an der ethischen und rechtlichen Bewertung von Tierversuchen. Die WWU hat sich ein Leitbild zum ethischen Umgang mit Tieren in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre gegeben und unterstützt, gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Münster, die bundesweite ‚Initiative Transparente Tierversuche‘. Mit dem Tierschutztag, den wir zum ersten Mal an der WWU ausrichten, soll dieser Debatte eine weitere Plattform geboten werden und eine öffentliche Diskussion zum Umgang mit Tieren vor Ort stattfinden.“
Die DFG verleiht alle zwei Jahre den „Ursula M. Händel-Tierschutzpreis“. Damit zeichnet sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich vorbildlich und nachhaltig darum bemühen, den Tierschutz in der Forschung zu verbessern. Bewerbungen können für Projekte von Einzelpersonen oder Forscherteams erfolgen, die zur Entwicklung von Verfahren zur Reduzierung, Verfeinerung und zum Ersatz von Tierversuchen beitragen. Mit einem Preisgeld von 80.000 Euro ist dies in Deutschland der bestdotierte Preis für den Bereich der tierexperimentellen Forschung.
Das Programm des Tierschutztags an der WWU
13 bis 19 Uhr im Schlossfoyer: begleitende Info-Messe mit Ständen von Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Wirtschaft
14 Uhr in der Aula des Schlosses: Diskussionsveranstaltung „Tiere in der Forschung“, unter anderem mit Vorträgen von Prof. Dr. Dagmar Borchers (Professorin für Angewandte Philosophie und Sprecherin des Zentrums für Entscheidungsforschung, Universität Bremen) und Dr. Gerlinde von Dehn (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Landestierschutzbeauftragte NRW)
16 Uhr in der Aula des Schlosses: Verleihung des Ursula M. Händel-Tierschutzpreises durch die DFG (Preisträger: Dr. Michael Karl Melzer von der Universität Ulm und die „Würzburg Initiative 3R (WI3R)“ am Fraunhofer-Translationszentrum für Regenerative Therapien sowie der Universität Würzburg. Das Team bilden Dr. Antje Appelt-Menzel, Dr. Gudrun Dandekar, Dr. Florian Groeber-Becker, Dr. Christian Lotz, Dr. Marco Metzger, Dr. Maria Steinke sowie Dr. Daniela Zdzieblo. Die DFG fördert beide Projekte mit je 40.000 Euro.)
18 Uhr in der Aula des Schlosses: Science Slam „Mensch-Tier-/Tier-Mensch-Beziehungen“ (Organisation: Allgemeiner Studierendenausschuss der WWU (AStA), Referat für Nachhaltigkeit und Mobilität)
19 Uhr in der Aula des Schlosses: Schlusswort von Prof. Dr. Stefan Schlatt, Vorsitzender der Koordinierungskommission für tierexperimentelle Forschung
Foto: © WWU - goldmarie design
Universität Münster