Nach der Explosion und dem Brand auf der Krim-Brücke (Wikipedia) sollen russische Taucher das beschädigte Bauwerk untersuchen. "Erste Ergebnisse" der Untersuchung sollten bereits am Sonntag vorliegen, sagte der russische Vize-Ministerpräsident Marat Chusnullin am Samstagabend den Staatsmedien.
Die Brücke zwischen Russland und der annektierten ukrainischen Krim-Halbinsel war am Samstag schwer beschädigt worden, nachdem nach russischen Angaben eine Lkw-Bombe explodiert war. Sieben Tankwaggons eines Güterzugs gerieten in Brand, ein Teil der Brücke stürzte ins Meer.
Wer hinter der Explosion stecken könnte, blieb zunächst im Dunkeln. Der Präsident des von Russland auf der Krim eingesetzten Regionalparlaments, Wladimir Konstantinow (Wikipedia), sprach von einem Angriff durch "ukrainische Vandalen". Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak (Wikipedia) betonte dagegen, der explodierte Lastwagen sei aus Russland gekommen, dies weise "eindeutig auf eine Spur nach Russland hin".
Die russischen Behörden bemühten sich, die Auswirkungen der Schäden an dem Bauwerk von hoher strategischer und symbolischer Bedeutung herunterzuspielen. Der Auto- und Zugverkehr über die Brücke wurde nach russischen Angaben bereits wieder aufgenommen. Die Passagier-Fernzüge zwischen Russland und der Krim verkehrten demnach am Sonntag "gemäß dem normalen Fahrplan".
Nach Angaben des von Russland eingesetzten Krim-Verwaltungschefs Sergej Askjonow sollte geprüft werden, ob auch Busse wieder über die Brücke fahren können. Zunächst könnten Menschen, die von der Krim nach Russland fahren wollten, Fähren nutzen, sagte er.
bur/gt/cp © Agence France-Presse