Trainer Marco Rose und RB Leipzig haben das Duell der "ziemlich besten Freunde" mit etwas Dusel für sich entschieden und klettern weiter in Richtung der Europacup-Plätze. Gegen den von Roses Kumpel Sandro Schwarz betreuten Hauptstadtklub Hertha BSC zitterte sich der DFB-Pokal-Sieger am Samstag nach klarer Führung zu einem 3:2 (3:0). RB ist seit fünf Pflichtspielen unbesiegt und liegt mit 15 Punkten nur zwei Zähler hinter dem Champions-League-Rang vier.
Emil Forsberg (25.), David Raum (30.) und Willi Orban (45.) schossen Leipzig zum vierten Saisonsieg, Dodi Lukebakio (62., Foulelfmeter) und Stevan Jovetic (64.) verkürzten für Hertha. Die Serie riss trotzdem: Die Berliner hatten zuletzt fünfmal in Folge nicht verloren, zuletzt hatte es vier Unentschieden gegeben. Somit rutschte das Schwarz-Team, das bei acht Punkten stehen bleibt, auf den 15. Tabellenplatz ab. Wilfried Kanga (90.+4) traf nur den Pfosten.
In der Red Bull Arena musste die langjährige Freundschaft der früheren WG-Mitbewohner Rose und Schwarz zumindest für 90 Minuten pausieren. "Nach dem Spiel sind wir dann wieder beste Freunde, egal wie das Ding ausgeht", hatte Rose im Vorfeld gesagt. Dem RB-Coach fehlte kurzfristig Nationalstürmer Timo Werner, der wegen eines Infektes ausfiel. Schwarz setzte im Sturm erstmals seit dessen Hodenkrebs-OP von Beginn an auf Marco Richter.
Der Hertha-Profi (2.) war es auch, der RB-Torwart Janis Blaswich mit einen Distanzschuss prüfte. Allgemein versteckten sich die Gäste keinesfalls und standen hinten sicher - bis Leipzig ernst machte. Erst tauchte Christopher Nkunku (23.) völlig allein vor dem Hertha-Tor auf, doch Keeper Oliver Christensen parierte stark. Wenig später schaltete RB nach Berliner Ballverlust rasch um, Forsberg drückte eine Hereingabe von Dominik Szoboszlai ins Netz.
Der Ungar glänzte fünf Minuten danach noch mal als Vorbereiter, als er Diallo nach einem Eckball fand und der von Raum noch abgefälschte Kopfball des Senegalesen einschlug. Hertha kam nun kaum noch vor das gegnerische Tor, während Leipzig vorne unheimlich effektiv war. Nach Zuspiel von Raum traf Andre Silva erst noch den Pfosten, bevor Orban den Abpraller über die Linie stolperte.
Nach der Pause steckte Hertha nicht auf - und doch blieb Leipzig ungemein gefährlich. Silva (50.) spitzelte nach Steilpass den Ball nur knapp vorbei. Schwarz schickte sein Team trotzdem weiter nach vorne. Der eingewechselte Kanga (57.) näherte sich per Kopfball an, ehe Lukebakio den durch ein Handspiel Diallos verursachten Elfmeter sicher verwandelte. Es brauchte nur zwei Minuten mehr, bis Jovetic aus der Drehung einschoss. Danach wurde es noch richtig turbulent.
Florian KREBL /
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