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„Nehm’n Se ‘n Alten!“

Heitere Lesung in der Stadtbücherei

Münster - (SMS) - Zu einer humorvollen Lesung mit dem Titel „Nehm’n Se ‘n Alten!“ lädt die Stadtbücherei am Dienstag, 25. Oktober, um 16.30 Uhr ein. Michael Beier, ehemaliger Mitarbeiter der Bücherei und Mitglied des Musik-Ensembles Lou Lila, trägt Texte von Wilhelm Busch, Heinz Erhardt und Otto Reutter vor.

Die Veranstaltung findet im Zeitungslesesaal statt.

Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung unter Tel. 02 51/ 4 92-42 42 oder E-Mail: buecherei@stadt-muenster.de  ist erforderlich.


Liedtext:

Nehm'n Sie 'n Alten!
Nehm'n Sie 'n Alten!
Original-Vortrag. Text und Melodie von Otto Reutter
Teich/Danner Nr. 350

1.
Die Statistik zeigt`s dem Kenner
's gibt mehr Frauen als wie Männer
Darum rat ich allen Frau`n
Sich beizeiten umzuschau'n.
Aber, bitte, sich begnügen!


's kann nicht jede `n Schönsten kriegen.

Schau'n sie nicht so wählerisch

Nur nach dem, der jung und frisch.

Nehm'n se 'n Alten, nehm se 'n Alten!

So 'nen alten, wohlbestallten,

So `n Beamten mit Pension -

Sehr begehrt ist die Person.

Nehm se 'n Alten, nehm se'n Alten,

Hab'n Se 'n etwas aufgefrischt

Ist er besser oft wie'n Junger -

Und stets besser als wie nischt!


2.

Ist der Alte kein Adonis,

Wenn's man bloß 'ne Mannsperson is.

Drückte ihn auch Schönheit nie,

(alternativ: Ging die Schönheit auch perdu)

Um so mehr schaut man auf Sie!

Hat er auch vielleicht 'ne Glatze -

einer kriegt'se einer hat 'se -

Oder hat er 'n Doppelkinn,

Gut, dann greift man doppelt hin.

Nehm'n se 'n Alten, nehm'n se 'n Alten,

Kriegt er auch schon ein'ge Falten

Die sind bloß am Kopf zu seh'n -

`s andere ist vielleicht sehr schön.

Nehm'n se 'n Alten, nehm'n se 'n Alten,

Ist er auch schon dick und breit,

'n Jungen müssen sie erst füttern

und den hab'n se schon so "weit".

(Mit entsprechender Geste die weite Rundung andeutend)


3.

‘n Junger küßt zwar heiß und mächtig,

doch ein Alter küßt bedächtig.

Was ihm fehlt an Temp‘rament,

das ersetzt er - durch Talent.

Und wie schön, beim Küsseschenken

braucht sie nicht an Folgen denken,

denn, kommt in die Jahre er,

kommt sie nicht in Wochen mehr.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Der versteht, gut hauszuhalten.

‘n Junger küßt voll Unbedacht

Oft und schnell- drum geb‘n Sie acht!

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Der geht wen‘ger aus sich raus,

Küßt nicht häufig, doch ’s dauert länger –

dadurch gleicht sich‘s wieder aus.


4.

‘n Junger läßt sich schwer bezwingen,

wenn Sie den Pantoffel schwingen.

‘n Alter wird gern drunter stehn,

um voll Demut aufzuseh‘n.

‘n Junger kauft sich selber Kleider,

‘n Alter kauft Ihn‘n Kleid beim Schneider.

Wenn Sie‘s anzieh‘n freut ‘s ihn sehr,

wenn Sie‘s auszieh‘n noch viel mehr.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Der läßt schalten Sie und walten.

Durch ‘n Kuß schon wird er satt,

Denkt dann wunder, was er hat.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Kommt dann mal ein Junger her,

gönnt er dem sogar den Braten

und begnügt sich am Dessert.


5.

Hab‘n Sie ‘n jungen Mann, dann schauen

oft zu dem auch andre Frauen.

Nach ‘nem Alten schau‘n sie nie

Der bleibt ganz und gar für Sie.

‘n Junger ist veränderlicher -

aber ‘n Alter, der ist sicher,

der küßt nur im eig‘nen Raum -

‘s langt ja auch für eine kaum.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Der ist froh, wenn Sie ‘n behalten,

der bleibt treu in Ewigkeit,

beinah zu treu - mit der Zeit!

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Der küßt voller Liebesqual,

Denn er denkt bei jedem Kusse:

" 's ist vielleicht das letzte Mal!"


6.

Drum, könn‘n Sie kein‘n jünger‘n haben,

nehm‘n Sie sich ‘n alten Knaben.

Sind ja heut‘ verschied‘ne hier -

Und - - - wie wär‘ es denn mit mir?

Seh‘ hier zwar auch jüng‘re Leute -

(Resümmierend:) Was die könn‘n, kann ich noch heute,

liebte schon an manchem Ort.

Schreib‘n Se mal, ich komm‘ sofort.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Bin doch noch ganz gut erhalten -

Graue Haare - sieht man gern -

Silbern ist ja jetzt modern.

Nehm‘n Se ‘n Alten, nehm‘n Se ‘n Alten!

Mädel, wenn du den begräbst,

Erbst du alles, jeden Falles - -

Aber nur - aber nur - aber nur, wenn du‘s erlebst.