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Belarussischer Journalist zu acht Jahren Haft verurteilt

Herausgeber von Webseite berichtete über Korruption und Fälschung von Corona-Fällen

Ein Gericht in Minsk hat den belarussischen Investigativjournalisten Sergej Sazuk zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Herausgeber der Nachrichten-Webseite Jeschednewnik sei der "Aufstachlung zum Hass" sowie "dienstlichen Fehlverhaltens" und der "Annahme von Bestechungsgeldern" schuldig gesprochen worden, teilte der belarussische Journalistenverband am Mittwoch mit. Der 58-Jährige sei "aus Rache für seine aufsehenerregenden Ermittlungen willkürlich verfolgt" worden. 

Sazuk wurde im Dezember 2021 festgenommen, nachdem die Behörden seine Wohnung und sein Büro durchsucht hatten. Seinen Kolleg*innen zufolge wurde er bestraft, weil er Korruptionsskandale im belarussischen Gesundheitssystem untersucht und Berichte über die Fälschung von Corona-Fällen veröffentlicht hat. Als die Corona-Pandemie sich in Belarus ausbreitete, spielte Präsident Alexander Lukaschenko (Wikipedia) die Gefahren des Virus herunter und behauptete unter anderem, es sei nicht real.

Nach der Niederschlagung einer beispiellosen Protestbewegung gegen seine erneute Wiederwahl 2020 ordnete Lukaschenko ein hartes Vorgehen gegen die verbliebenen Dissidenten im Land an. Die wichtige belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna (Wikipedia), deren Gründer Ales Bjaljazki (Wikipedia) in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hat Sazuk als politischen Gefangenen anerkannt. Die NGO geht davon aus, dass es derzeit 1344 politische Gefangene in Belarus gibt.



bur/kas/jes


© Agence France-Presse