Bereits im Vorfeld des Tropensturms hatten heftige Regenfälle ab Donnerstagabend zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, besonders auf der Insel Mindanao. Insgesamt kamen neuen offiziellen Angaben zufolge mindestens 45 Menschen ums Leben.
Die Behörden korrigierten die Todeszahl damit deutlich nach unten: Zuvor hatten sie wiederholt höhere Zahlen von Opfern genannt, zuletzt 72 Tote. Einige Todesopfer seien fälschlicherweise doppelt gezählt worden, erklärten die Behörden nun am Samstag. Allerdings drohte die Zahl weiter zu steigen.
Der Bürgermeister der Stadt Datu Odin Sinsuat, Lester Sinsuat, sagte der Nachrichtenagentur AFP, es könne mehr als hundert Tote geben. Der Leiter des örtlichen Zivilschutzes, Naguib Sinarimbo, erklärte, die Stadt sei seit mehr als einem Tag unter Felsen und Schlamm begraben.
Staatschef Ferdinand Marcos Jr. (Wikipedia) kritisierte am Samstag den Zivilschutz und die örtlichen Behörden wegen der großen Zahl an Opfern auf Mindanao. "Es wird wichtig für uns sein, zurückzublicken und zu sehen, warum das passiert ist. Warum haben wir es versäumt, sie zu evakuieren? Warum haben wir so eine große Opferzahl?"
Der staatliche Wetterdienst teilte unterdessen mit, dass das Zentrum von "Nalgae" im Laufe des Samstags die Millionenmetropole Manila erreichen könnte. "Wenn es nicht notwendig und wichtig ist, sollten wir heute nicht auf die Straße gehen, denn es ist gefährlich und könnte uns Schaden zufügen", sagte der Leiter des nationalen Zivilschutzes, Rafaelito Alejandro. 5000 Rettungsteams seien in Bereitschaft, ergänzte er. Nach Angaben des Amts für Zivilschutz wurden mehr als 7000 Menschen vor dem Eintreffen des Sturms evakuiert.
Wegen des rauen Seegangs stellte die Küstenwache außerdem den Fährverkehr in weiten Teilen des Landes ein. Hunderte von Schiffen und tausende Passagiere waren davon betroffen. Laut der zuständigen Behörde wurden außerdem mehr als hundert Flüge gestrichen.
Die Philippinen werden Jahr für Jahr durchschnittlich von rund 20 Taifunen und Stürmen getroffen. Dadurch sterben regelmäßig Menschen, außerdem gehen Viehbestände zugrunde und Anbauflächen, Häuser, Straßen und Brücken werden zerstört.
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