Demnach würde der Verzicht selbst dann Wirkung entfalten, wenn nur eine Minderheit der Katholiken dem päpstlichen Gebot folgen würden. Papst Franziskus habe die Staats- und Regierungschefs der Welt wiederholt zu schnellem Handeln im Kampf gegen den Klimawandel aufgefordert, erklärte Studienleiter Larcom. Angesichts von mehr als einer Milliarde Gläubigen weltweit sei die katholische Kirche selbst indes "sehr gut aufgestellt", um zur Bekämpfung der Erderwärmung beizutragen.
Das von ihm geleitete Forscherteam untersuchte für die auf dem Netzwerk Social Science Research Network (Wikipedia) veröffentlichten Studie, wie sich ein Appell der Bischöfen der katholischen Kirche in England und Wales im Jahr 2011 zur Einhaltung des traditionellen freitäglichen Fleischverzichts auswirkte.
Obwohl nur ein Viertel der Katholiken in England und Wales die Aufforderung befolgte, habe dies die jährlichen CO2-Emissionen um 55.000 Tonnen jährlich verringert - was der Menge entspricht, die 82.000 Menschen verursachen, die in einem Jahr jeweils ein Mal von London bis New York fliegen. Die Viehzucht zur Fleischproduktion ist für mehr als 14 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Die Wissenschaftler verweisen in ihrer Studie zudem darauf, dass die katholische Tradition des fleischlosen Freitags die Schnellrestaurant-Kette McDonald's noch im Jahr 1962 dazu veranlasste, einen Fischburger ins Sortiment aufzunehmen.
Der freitägliche Fleischverzicht zur Erinnerung an die an diesem Wochentag erfolgte Kreuzigung Jesu ist eine der ältesten christlichen Traditionen. Katholiken essen stattdessen freitags oft Fisch, in katholisch geprägten deutschen Regionen sind am Freitag traditionell auch Süßspeisen als Hauptgericht üblich. Seit den 1960er Jahren ist der fleischlose Freitag für Katholiken aber nur noch in der Karwoche vor Ostern verpflichtend.
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