Julian Nagelsman lächelte, er war erkennbar zufrieden - und mit gutem Grund. "Es ist immer schön, wenn man gewinnt", sagte der Trainer des FC Bayern nach dem 2:0 (1:0) gegen Inter Mailand zum Abschluss der Gruppenphase der Champions League. Und er verband damit den verständlichen Wunsch, "dass wir diesen Schwung mitnehmen in die K.o.-Runde". Die wird erst im kommenden Februar gespielt, aber ein Zeichen hat der deutsche Rekordmeister gesetzt.
Es gab schon glanzvollere Siege in den vergangenen Wochen, aber die Bilanz in der Champions League ist eindrucksvoll. Sechs Spiele, sechs Siege - zum dritten Mal nach den beiden Vorjahren zogen die Bayern mit einer makellosen Bilanz ins Achtelfinale ein, ein Kunststück, das in der Königsklasse noch keiner Mannschaft gelungen ist. Dabei ließen sie nur zwei Gegentore zu - wenn auch nicht gegen Inter oder den FC Barcelona, sondern gegen das überforderte Viktoria Pilsen.
Dass eine derartige Bilanz nur bedingt eine Aussagekraft hat, weiß Nagelsmann nur zu gut. "Letztes Jahr haben wir auch eine gute Gruppenphase gespielt und dann eine nicht so gute K.o.-Runde", sagte er im Rückblick auf die vergangene Saison. Im April dieses Jahres waren die Bayern im Viertelfinale der Königsklasse am FC Villarreal gescheitert.
Mit dem siebten Pflichtspielsieg in Folge behielten die Münchner zunächst mal ihren vielbeschworenen "Flow". "Es läuft super in den letzten Wochen", sagte Eric Maxim Choupo-Moting, der den Endstand mit einem Gewaltschuss aus 18 Metern herstellte (72.). Die Führung hatte der gute Benjamin Pavard erzielt (32.), der auch anderweitig für Aufregung sorgte: Wegen Trunkenheit am Steuer ist ihm der Führerschein entzogen worden, vom Klub gab es zusätzlich eine Strafe.
"Der Verein hat richtig reagiert, Benji hat richtig reagiert, er hat seinen Fehler eingesehen. Damit sollte man es aber auch auf sich beruhen lassen. Ich freue mich, dass er an keinem ganz leichten Tag ein wichtiges Tor gemacht hat", sagte Nagelsmann.
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