Bund und Länder haben sich auf eine Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr geeinigt. Das bundesweit gültige "Deutschlandticket" soll 49 Euro kosten und "so schnell wie möglich" eingeführt werden, sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwochabend nach den Bund-Länder-Beratungen. Beide Seiten stellen demnach zur Finanzierung jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung. Zudem stellt der Bund eine Milliarde Euro jährlich an Regionalisierungsmitteln bereit.
Ziel sei es, das Ticket zum Jahreswechsel einzuführen, fuhr Wissing fort. Er hoffe zudem, dass das Ticket ein so großer Erfolg werde, dass über die Ticketeinnahmen eine Stärkung des Nahverkehrs erreicht werden könne. Er sei "zuversichtlich", dass das neue digitale Deutschlandticket ähnlich erfolgreich werde wie das Neun-Euro-Ticket, sagte der Verkehrsminister.
Über die Finanzierung des Neun-Euro-Nachfolgers hatten beide Seiten über Wochen gestritten. Wissing sagte nun, in der Bund-Länder-Runde habe Einigkeit bestanden und alle Rahmenfragen seien "abschließend geklärt" und eine ausreichende Finanzierung geschaffen. Er sprach von der "größten ÖPNV-Tarifreform in Deutschland". Jetzt warte allerdings viel Arbeit, denn es gehe darum, die Infrastruktur entsprechend zu stärken.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte im Vorfeld allerdings klargemacht, dass das zugesprochene Geld vielen Länder nicht reichen werde, um den Bestand der Verkehrsnetze zu finanzieren. Auch deshalb könnten die 49 Euro für das Ticket nur ein Einstiegspreis sein, sagte er. Er gehe davon aus, dass der Preis schnell steigen werde.
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