Elon Musk treibt den Umbau von Twitter weiter voran: Nach der Übernahme durch den Multimilliardär beginnt der Onlinedienst am Freitag, Angestellte zu entlassen. Einer am Donnerstag (Ortszeit) im gesamten Unternehmen verschickten E-Mail zufolge, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, werden die Angestellten laut Twitter zu Beginn der Bürozeit erfahren, ob sie im Unternehmen verbleiben. Indes gerät Twitter durch die Ankündigung mehrerer Großkonzerne unter Druck, ihre Werbebudgets bei Twitter einzufrieren.
Berichten der "Washington Post" und der "New York Times" zufolge soll rund die Hälfte der 7500 Twitter-Angestellten ihre Jobs verlieren. Der nun im Unternehmen versendeten E-Mail zufolge sind die Angestellten angewiesen, nach Hause zu gehen und sich am Freitag nicht zur Arbeit zu melden. Twitter werde "durch den schwierigen Prozess der Personalreduktion" gehen, um das Unternehmen auf einen "gesunden Pfad" zu bringen, heißt es darin weiter. Dies werde "zahlreiche Menschen treffen, die einen wertvollen Beitrag für Twitter geleistet haben", sei aber "leider nötig, um den künftigen Erfolg des Unternehmens zu sichern".
Wirklich überraschend kommt die Ankündigung für die Angestellten von Twitter nicht. Musk hatte Twitter Ende Oktober nach monatelangem Ringen für 44 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) übernommen und umgehend den Chef des Kurzbotschaftendienstes, Parag Agrawal, sowie weitere wichtige Manager entlassen.
Musk hatte als finanzielles Ziel für Twitter ausgegeben, den Jahresumsatz von 5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis 2028 auf mehr als 26 Milliarden zu steigern.
Unterdessen gerät das Unternehmen nach der Übernahme durch Musk finanziell unter Druck: Mehrere internationale Konzerne, darunter der Lebensmittelriese General Mills und Autobauer Volkswagen, froren am Donnerstag ihre Werbebudgets bei Twitter ein. In der vergangenen Woche hatte bereits der US-Autokonzern General Motors seine Werbung auf Twitter infolge der Übernahme durch Musk eingestellt.
Regierungsvertreter und Bürgerrechtsaktivisten hatten ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Musk den Kurzbotschaftendienst für unkontrollierte Hassbotschaften und Falschinformationen öffnen und bisher gesperrte Nutzerkonten wie das des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeben könnte. Werbung ist die wichtigste Einnahmequelle für Twitter. Musk versuchte zuletzt, die Lage zu beruhigen, indem er versicherte, das Portal werde nicht zu einer "kostenlosen Höllenlandschaft".
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