Kein DSV-Adler unter den besten Zehn, Karl Geiger nicht einmal im Finale: Die deutschen Skispringer haben beim frühesten Weltcup-Auftakt der Geschichte noch einigen Nachholbedarf offenbart und auf der Mattenanlage im polnischen Wisla das Podest klar verpasst. Beim Sieg von Lokalmatador Dawid Kubacki im windigen Regenwetter war überraschend Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden) als Zwölfter bester DSV-Starter.
Youngster Constantin Schmid (Oberaudorf) hatte nach dem ersten Durchgang noch auf Platz sechs und in Schlagdistanz zum Podest gelegen, fiel dann aber auf Platz 16 zurück. Paschke, der sich im internen Duell um den sechsten Platz im deutschen Team gegen Stephan Leyhe durchgesetzt hatte, lag knapp vor Markus Eisenbichler (Siegsdorf). Der sechsmalige Weltmeister durfte nach Verletzungen und Motivationsproblemen im Sommer mit Rang 13 zufrieden sein.
Der zweimalige Olympia-Dritte Geiger, Weltcup-Gesamtzweiter des Vorjahres, zeigte im ersten Durchgang einen schwachen Sprung auf 115,0 m, rund ein Meter fehlte ihm als 34. zum zweiten Durchgang.
Seinen sechsten Weltcupsieg feierte der frühere Tourneesieger Kubacki, der sich auf der Adam-Malysz-Schanze mit Sprüngen auf 130,5 und 132,5 m (272,2 Punkte) vor Norwegens Topstar Halvor Egner Granerud (266,6) und Österreichs Weltmeister Stefan Kraft (2574,5) durchsetzte. Weltcup-Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi (Japan) wurde Siebter. Olympiasieger Marius Lindvik (Norwegen) stürzte im zweiten Durchgang bei der deutlichen Tagesbestweite von 136,5 m, blieb unverletzt, fiel aber auf Platz 22 zurück.
Der deutsche Meister Andreas Wellinger (Ruhpolding), der als 30. nur knapp ins Finale gerutscht war, verbesserte sich im zweiten Durchgang auf Rang 23. Im Januar 2014 hatte der heute 27-Jährige in Wisla seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Philipp Raimund (beide Oberstdorf) schied bei seinem ersten Weltcup-Einsatz außerhalb der "nationalen Gruppe" in Heimspringen als 39. (117,0 m) aus und konnte seine Spitzenleistung aus der Qualifikation nicht bestätigen. Dort hatte der 22-Jährige am Freitag überraschend Platz vier belegt.
Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) findet in Wisla ein weiteres Einzelspringen statt.
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