Mehr als 30 Jahre nach dem Tod des Ghanaers Samuel Yeboah hat am Mittwoch vor dem zuständigen Oberlandesgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz (Wikipedia) der Prozess um einen Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im saarländischen Saarlouis begonnen. Angeklagt ist ein deutscher Rechtsextremist. Die Anklage wirft Peter S. Mord, versuchten Mord in 20 Fällen sowie Brandstiftung mit Todesfolge und versuchter Todesfolge vor. Der heute 51-Jährige wurde im April festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
S. soll am frühen Morgen des 19. Septembers 1991 nach einem Treffen mit Gesinnungsgenossen in die Asylbewerberunterkunft gegangen sein, "um dort aus seiner rechtsextremistischen und rassistischen Gesinnung heraus einen Brand zu legen." Im Treppenhaus soll der damals 20-Jährige Benzin verschüttet und angezündet haben.
Im Flur des Dachgeschosses erfasste es den 27 Jahre alten Yeboah. Er starb noch am selben Tag an schwersten Verbrennungen und einer Rauchvergiftung. Der Fall galt als einer der bekanntesten ungelösten extremistischen Mordfälle Deutschlands. Erst vor zwei Jahren wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
ald/cfm © Agence France-Presse