"Ich bin froh, dass ich heute ankündigen kann, dass Deutschland weitere 60 Millionen Euro zum Anpassungsfonds beitragen wird", sagte Baerbock in ihrer Rede. Bereits im vergangenen Jahr hatte Deutschland seinen Beitrag für diesen Fonds, der ärmere Staaten bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen soll, um 50 Millionen Euro auf insgesamt 440 Millionen Euro erhöht.
Um weitere und größere Schäden durch die Erderwärmung zu vermeiden, sei aber vor allem auch "mehr Ehrgeiz bei der Senkung der Emissionen" notwendig, betonte Baerbock. "Wir werden das 1,5-Grad-Ziel nur am Leben halten können, wenn wir die Emissionen nicht 2030, -40, -50 oder -60 senken, sondern nur, wenn wir sie jetzt senken", stellte die Außenministerin klar.
Sie hob hervor, ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm für rasche Emissionssenkungen und Fragen der Klimafinanzierung seien "zwei Seiten einer Medaille". Wenn es nicht noch vor 2030 gelinge, deutlich weniger Treibhausgase (Wikipedia) auszustoßen, "dann reden wir nicht mehr über eine 1,5 Grad-Welt", warnte Baerbock. "Wir werden dann auch auf der ganzen Welt nicht mehr genug Geld finden, um all die Kosten für klimabedingte Verluste und Schäden abzudecken".
Daher seien ehrgeizige Emissionsziele so entscheidend. Die Außenministerin verwies auch auf die vielen Menschen, die bereits heute durch Klimafolgen sterben oder aus ihrer Heimat vertrieben werden. Daher dürfe man nicht noch Jahre und Jahrzehnte warten. In den weiteren Verhandlungen auf der Klimakonferenz sollten alle Delegierten an diese Menschen denken, aber auch an die Folgen, "die die Klimakrise bereits in Ihren eigenen Ländern hat". "Lasst uns jetzt liefern", forderte sie die Teilnehmenden auf.
Als ein Mittel zur Senkung der Emissionen warb Baerbock für Klimapartnerschaften, wie sie Deutschland beispielsweise mit Südafrika eingegangen ist sowie mehrere Industriestaaten am Dienstag mit Indonesien. "Wir laden weitere Staaten ein", bot sie an, um durch konkrete Schritte "Visionen in Realität zu verwandeln". Es gehe hier um "den Aufbau einer Zukunft mit erneuerbaren Energien statt des Beharrens auf der Vergangenheit mit Öl, Diesel und Gas".
bk/ck
© Agence France-Presse