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Gesundheitszustand von Fattah "deutlich verschlechtert"

Der Gesundheitszustand des inhaftierten ägyptisch-britischen Demokratieaktivisten Alaa Abdel Fattah hat sich nach Angaben seiner Familie erheblich verschlechtert.

"Alaas Zustand hat sich in den vergangenen zwei Wochen deutlich verschlechtert", schrieb seine Schwester Mona Seifa am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er habe es "so sehr gebraucht", seine Familie zu sehen, fügte sie hinzu. 

Die Nachrichten von dem Besuch seien "beunruhigend", erklärte Seif. Die Familie werde "später (...) Einzelheiten berichten". Am Donnerstag durfte die Mutter des Aktivisten, Laila Soueif, ihren Sohn zum ersten Mal seit fast einem Monat im Gefängnis besuchen. In den vergangenen Wochen hatten ihr die Gefängnisbehörden wiederholt den Zutritt verweigert. 

Der Regierungskritiker hatte am Mittwoch nach Angaben seiner Familie seinen monatelangen Hungerstreik beendet. In einem kurzen Brief bat er seine Mutter am Montag, beim Besuch am Donnerstag "einen Kuchen mitzubringen". 

"Ich möchte meinen Geburtstag mit euch feiern", schrieb der Aktivist, der am Freitag 41 Jahre alt wird. Gründe für seine Entscheidung, den Hungerstreik abzubrechen, nannte er nicht. Seine Familie hatte befürchtet, er würde zwangsernährt.

Abdel Fattah (Wikipedia) hatte monatelang als Protest gegen seine Inhaftierung nicht mehr als 100 Kalorien täglich zu sich genommen, am 2. November dann hörte er ganz zu essen und am 6. November auch zu trinken auf. 

Abdel Fattah war eine wichtige Figur des Arabischen Frühlings 2011 in Ägypten - der Revolution, die zum Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak führte. Der Aktivist und Blogger wurde 2021 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Inhaftiert ist er bereits seit 2019. Abdel Fattah soll "Falschinformationen" verbreitet haben - ein in Ägypten gängiger Vorwurf gegen Regierungskritiker. 

Angesichts der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich (Wikipedia) erfährt sein Fall derzeit große Aufmerksamkeit. Hunderte Menschen demonstrierten auf der Klimakonferenz für seine Freilassung sowie die Freilassung anderer Aktivisten. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen werden in Ägypten etwa 60.000 politische Gefangene unter brutalen Bedingungen und in überfüllten Zellen festgehalten.

kbh/ju