"Laut den neuesten Angaben wurden 46 Personen getötet", teilte Suherman dem Sender Metro TV für Cianjur mit. Außerdem gebe es etwa 700 Verletzte. Zuvor hatte der Behördenchef gesagt, dass allein mindestens 300 Verletzte in einem Krankenhaus der Stadt behandelt würden. "Die meisten haben Knochenbrüche, nachdem sie unter Gebäudetrümmern eingeklemmt gefunden wurden."
Da noch weitere Menschen unter den Trümmern von eingestürzten Gebäuden vermutet würden, könne die Opferzahl weiter steigen, sagte Suherman. Es kämen weiterhin Krankenwagen mit Verletzten aus den umliegenden Dörfern an.
Örtliche Medien berichteten über schwere Schäden an einem Krankenhaus, einem islamischen Pensionat sowie an diversen Geschäften. Mehrere Sender zeigten Bilder von Gebäuden in Cianjur, deren Dächer eingestürzt waren. "Hunderte, vielleicht sogar tausende Häuser wurden beschädigt", sagte der Sprecher der Stadtverwaltung von Cianjur der Nachrichtenagentur AFP.
Der örtliche Polizeichef Doni Hermawan sagte auf Metro TV, nach einem Erdrutsch seien eine Frau und ein Baby gerettet worden. Ein weiterer verschütteter Mensch sei aber seinen Verletzungen erlegen.
Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke des Bebens mit 5,6 an. Das Epizentrum lag demnach in der Nähe von Cianjur in der Provinz West Java.
Indonesiens Meteorologiebehörde warnte die Menschen in der am stärksten betroffenen Region vor Nachbeben. Sie sollten vorerst im Freien bleiben, sagte Behördenchefin Dwikorita Karnawati.
Durch das Erdbeben waren auch Hochhäuser in der rund 100 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Jakarta ins Schwanken geraten. Menschen rannten in Panik ins Freie, größere Schäden oder Verletzte wurden aber zunächst nicht aus der Hauptstadt gemeldet.
"Ich habe gerade gearbeitet, als der Boden unter mir wackelte", beschrieb die Juristin Mayadita Waluyo das Beben. Sie sei dann aus dem 14. Stock die Treppen hinabgelaufen. Hunderte Menschen in Jakarta harrten nach dem Beben vorsichtshalber im Freien aus, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einige von ihnen trugen Helme zum Schutz vor herabstürzenden Gebäudeteilen.
Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Januar vergangenen Jahres waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.
2018 starben auf den Inseln Lombok und Sumbawa mehr als 550 Menschen bei einem Erdbeben. Im selben Jahr ereignete sich auf Sulawesi ein Beben der Stärke 7,5: Rund 4300 Menschen starben oder gelten seither als vermisst. In Erinnerung ist immer noch das Beben der Stärke 9,1, das sich am 26. Dezember 2004 vor der Küste von Sumatra ereignete. Der dadurch verursachte Tsunami tötete in der gesamten Region 220.000 Menschen, davon allein 170.000 in Indonesien.
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