Mit dem unerwarteten Tiefschlag endete nach 1238 Tagen und 36 Partien unmittelbar vor Einstellung des Weltrekords von Italien (37) die Serie von Spielen ohne Niederlage. Messi (10.) gelang mit einem Foulelfmeter nach Videobeweis die frühe Führung. Saleh Alsheri (48.) (Wikipedia) und Salem Aldawsari (53.) (Wikipedia) aber nahmen ihr Herz in die Hand, drehten für den über sich hinaus wachsenden Außenseiter die Partie und sorgten für die erste argentinische Auftakt-Niederlage seit 1990.
Den Bereich rund um das imposante Lusail-Stadion verwandelten die zahlreichen argentinischen Fans schon weit vor Anpfiff in eine Partyzone, huldigten mit Trommeln und lautstarken Gesängen ihrem Idol Messi. Der ging mit besonderer Anspannung in seine fünfte WM, mit der er zu den Rekordhaltern um Lothar Matthäus aufschließt. "Das ist ein spezieller Moment, die letzte Chance, meinen und unseren Traum wahrzumachen", betonte der 35-Jährige. Das dürfte nun schwierig werden.
Messi drehte vor 88.012 Zuschauern zunächst voll auf, bereits nach 95 Sekunden zwang er Torhüter Mohammed Alowais mit einem Schuss aus 14 Metern zu einer Glanzparade. Dann zeigte Schiedsrichter Slavko Vincic mit Hilfe des Videobeweises nach Halten von Saud Abdulhamid an Leandro Paredes auf den Punkt, Messi vollendete mit lässigem Abstopper im Anlauf cool zum 92. Länderspieltor. Sein zweiter Treffer (22.) zählte ebenso wie jene von Lautaro Martinez (27., 35.) wegen hauchzartem Abseits nicht.
Generell gestaltete Saudi-Arabien aber das Spiel etwas offener als erwartet, spielte zeitweise durchaus mutig nach vorne mit drei Spitzen. Im letzten Drittel fehlte allerdings vollkommen die Durchschlagskraft. Stattdessen gaben die Saudis durch ihr hohes Anlaufen hinter der eigenen Viererkette enorme Räume preis, doch die Argentinier liefen immer wieder in die Abseitsfalle.
Und nach dem Wechsel schlug stattdessen der Underdog eiskalt zu, Alsheri (48.) und Aldawsari (53.) trafen mit traumhaft platzierten Abschlüssen. Die Argentinier reagierten mit wütenden Angriffen, Nicolas Tagliafico (63.) scheiterte aus drei Metern an Alowais. Häufig fehlte es der Elf von Lionel Scaloni jedoch an Ideen, die Saudis schmissen sich im eigenen Strafraum aufopferungsvoll in jeden Ball. Und wenn sich doch Chancen ergaben wie für Messi mit einem Kopfball (84.), war Torhüter Aloweis zur Stelle.
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