Während der Begegnung hielten die Männer ein gutes Dutzend Plakate in den Händen, die Porträts mit einem zwinkernden Özil (Wikipedia) zeigten. Andere hatten Fotos des Weltmeisters von 2014 dabei, die diesen beim Jubeln im damaligen WM-Trikot abbildeten. Ein weiterer Fan ging mit einem riesigen Plakat des im deutschen Shirt reklamierenden Özil über die Tribüne im Al-Bayt-Stadion (Wikipedia) und hielt sich ebenfalls den Mund zu.
Der Hintergrund der Aktion? Unklar. Über den Urheber ist nichts bekannt. Gerüchte über eine organisierte Aktion aus Katar ließen sich nicht bestätigen. Nahe liegt der Schluss, dass die vermeintliche Doppelmoral des DFB angeprangert werden sollte.
Die Nationalspieler hatten mit ihrer "Mund zu"-Geste vor dem Auftaktspiel gegen Japan beklagt, in der Debatte um die "One Love"-Binde von der FIFA zum Schweigen gebracht worden zu sein. In der Causa Özil rund um die WM 2018 dagegen war wiederum der DFB vielfach kritisiert worden.
Der heute 34-Jährige hatte im Vorfeld der Russland-WM mit Fotos für Wirbel gesorgt, die ihn mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zeigten. Es folgten massive Anfeindungen unter deren Eindruck Özil aus der DFB-Elf zurücktrat. Vom DFB fühlte er sich im Stich gelassen, erhob sogar Rassismus-Vorwürfe.
© 2008-2022 Sport-Informations-Dienst