Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (Wikipedia), die regelmäßig auf Ischia Urlaub macht, reagierte betroffen. "Mit großer Bestürzung verfolge ich die Nachrichten von der Unwetterkatastrophe und den mit ihr verbundenen Erdrutschen auf Ischia" (Wikipedia), erklärte sie am Montag auf ihrer Website. "Ich kenne die Insel gut, sie und die Menschen sind mir ans Herz gewachsen. Ich trauere mit ihnen um die Opfer und bin in Gedanken bei ihren Angehörigen, bei allen von der Katastrophe Betroffenen und bei den Rettungskräften."
Heftiger Regen hatte am frühen Samstagmorgen den Erdrutsch im Norden der vor Neapel gelegenen Insel ausgelöst. Die Schlamm- und Geröllmassen ergossen sich durch den kleinen Ort Casamicciola Terme und rissen unter anderem einige Fahrzeuge mit sich. Die Regierung rief wegen der schweren Schäden den Notstand aus. Mehr als 650 Such- und Rettungskräfte wurden auf die Insel geschickt.
Der kleine Kurort Casamicciola Terme mit seinen rund 8000 Einwohnern war bereits 2017 von einem Erdbeben schwer beschädigt worden, zwei Menschen kamen damals ums Leben. Zu dem Erdrutsch vom Wochenende und seinen schweren Folgen trugen mehrere Faktoren bei: die Entwaldung, übermäßige Bebauung und mangelhafte Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.
Der Geologe Aniello Di Iorio warnte in der Zeitung "Corriere della Sera", in einem großen Teil des Nordhangs von Ischia und insbesondere in Casamicciola Terme bleibe die Lage weiterhin gefährlich.
Der frühere Bürgermeister von Casamicciola, Giuseppe Conte, sagte laut "Corriere della Sera", er habe vier Tage vor dem Erdrutsch vor einem solchen Unglück gewarnt. "Ich habe an den Präfekt von Neapel, den Zivilschutz von Neapel (...) geschrieben", wurde Conte zitiert. "Niemand hat mir geantwortet."
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