Der US-Konzern ConocoPhillips (Wikipedia) werde das Gas im östlichen und südlichen North Field vor der Küste Katars fördern und nach Brunsbüttel liefern, sagte der Energieminister weiter. Dort soll noch in diesem Winter ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb gehen. Das Terminal, eine sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), kann Flüssiggas von Tankern aufnehmen und es noch an Bord in Gas umwandeln, um es dann ins Versorgungsnetz einzuspeisen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Besuch in Katar im September von Fortschritten bei den Verhandlungen über Flüssiggas-Lieferungen gesprochen. Deutschland muss die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland zum Teil ersetzen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte das Land Anfang des Jahres besucht und politische Rahmengespräche geführt, im Nachgang blieben die jeweiligen Firmen in Kontakt hinsichtlich eines Gasabkommens. Habeck verwies am Dienstag darauf, dass die Firmen ihre Verträge eigenständig schließen und wollte sich zu Details nicht äußeren.
Er sagte jedoch, es sei "schlau von den Unternehmen, die günstigsten Angebote für Verbraucherinnen und Verbraucher auf dem Weltmarkt einzukaufen". Das schließe Katar mit ein - das Emirat sei aber nicht der einzige Akteur auf dem Weltmarkt, fügte er mit Blick auf mögliche weitere Abkommen hinzu.
Katar will seine Produktion von LNG bis 2027 um 60 Prozent steigern. Dann will das Land 126 Millionen Tonnen jährlich herstellen. Erst vergangene Woche hatte Katar einen Gasliefervertrag mit China geschlossen - er läuft über 27 Jahre und ist damit nach Angaben des katarischen Ministers der längste in der Geschichte der LNG-Industrie. Chinas soll jährlich vier Millionen Tonnen Gas bekommen.
ilo/hcy
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