Stefan Effenberg fordert nach dem neuerlichen WM-Desaster umfassende Konsequenzen. "Ein 'Weiter-so' kann und darf es nicht geben", schrieb der frühere Fußball-Nationalspieler in seiner Kolumne beim Nachrichtenportal t-online. Konkret forderte Effenberg personelle Veränderungen im Team und einen Wechsel im deutschen Tor.
Thomas Müller habe seinen Rücktritt bereits angedeutet. "Irgendwas muss passieren. Und man muss auch mal über die Zukunft von Ilkay Gündogan oder Manuel Neuer nachdenken", meinte Effenberg. Kapitän Neuer habe "bei dem ein oder anderen Gegentreffer nicht glücklich" agiert, "das hat jeder gesehen".
Effenberg ist allerdings "klar der Meinung", dass Hansi Flick Bundestrainer "bleiben muss". Es wäre jedoch "gut, in seinem engsten Kreis im Trainerstab ein paar Veränderungen vorzunehmen, damit eine neue Dynamik und vielleicht eine andere Sichtweise da reinkommt", argumentierte er.
Auch Geschäftsführer Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Bernd Neuendorf müssten sich "kritische Fragen gefallen lassen. Es fängt an der Spitze an." Der Deutsche Fußball-Bund müsse mit Blick auf die Heim-EM 2024 "aufpassen, die Fans nicht komplett zu verlieren. Ich warne davor, das zu unterschätzen." Dass in 18 Monaten wieder Euphorie entfacht wird, "ist nicht selbstverständlich. Das liegt daran, wie sich die Nationalmannschaft verkauft. Und aktuell verkauft sie sich nicht gut."
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