Nach der schweren Explosion in einem Wohnblock auf der britischen Kanalinsel Jersey hat es nach Behördenangaben am Sonntag keine Hoffnung mehr auf Überlebende gegeben. "Mit Bedauern bestätige ich, dass die Such- und Rettungsaktion in eine Bergungsaktion umgewandelt wurde", teilte Jerseys Polizeichef Robin Smith mit. Bei der Explosion am frühen Samstagmorgen in der Hafenstadt Saint Helier kamen nach Angaben der Behörden mindestens drei Menschen ums Leben kamen.
Mindestens neun Bewohner blieben laut einem BBC-Bericht weiterhin unauffindbar. Polizeichef Smith hatte zuvor von "etwa einem Dutzend" vermisster Menschen gesprochen. Mit Hilfe von Spürhunden und Experten aus Südengland durchsuchten Rettungskräfte die Trümmer in der Nacht zum Sonntag.
Als mutmaßliche Ursache der Explosion, die sich am Samstag gegen 04.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MEZ) ereignete, nannte Jerseys Regierungschefin Kristina Moore ein Gasleck. Aufnahmen von Sicherheitskameras zeigten, wie ein Feuerball das dreistöckige Gebäude erfasste, gefolgt von dichtem Rauch.
Jerseys Gasversorger Island Energy erklärte, gemeinsam mit der Feuerwehr werde daran gearbeitet, den Vorfall aufzuklären. Nach Angaben des Polizeichefs war die Feuerwehr ausgerückt, nachdem Anwohner Gasgeruch gemeldet hatten.
Jerseys Regierungschefin Moore drückte ihr Beileid aus und sagte, dass für die durch die Explosion obdachlos gewordenen Bewohner eine Unterkunft gefunden werde. "Wir sind alle am Boden zerstört und sehr besorgt um die Menschen, die von dem Unglück betroffen sind", sagte Moore der BBC.
Der Vorfall ist der Tiefpunkt einer tragischen Woche für Jersey, das als Kronbesitz direkt der britischen Krone unterstellt, aber nicht Teil des Vereinigten Königreichs ist. Am Freitag hatte die Küstenwache die Suche nach drei seit fast 36 Stunden vermissten Fischern eingestellt, deren Boot mit einem Frachtschiff zusammengestoßen und gekentert war.
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