Münster, 14. Dezember 2022 – V/0782/2022 – Hinter diesem unscheinbaren Amtskürzel verbirgt sich das, was in den nächsten Jahren das Geschehen an der Hammer Straße und die Zukunftsfähigkeit des dort beheimateten SC Preußen Münster maßgeblich beeinflussen wird. Es ist die Beschlussvorlage, die am Mittwochabend mit breiter Zustimmung der Fraktionen den Rat passierte. Darin heißt es: „Der Rat stellt als verfügbares Budget für den Ausbau des städtischen Stadions an der Hammer Straße und damit als Budget für die Totalübernehmer-Ausschreibung […] 60.223.000 Euro bereit.“ Damit ist der Weg endgültig geebnet, hin zu einem voll überdachten und rundum modernisierten Preußenstadion.
„Diese Entscheidung ist ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung dieses Leuchtturmprojekts für die Entwicklung des Leistungssports in Münster und im Münsterland. Sie ist das Ergebnis einer jetzt schon lange anhaltenden vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten im Verein, der Verwaltung und Politik. Dafür gilt unser großer Dank. Wir wissen, dass wir noch nicht am Ziel sind, es werden noch weiter dicke Bretter zu bohren sein. Aber seit heute sind wir sicher: Wir werden es schaffen. Der SC Preußen bekommt nach jahrzehntelanger Diskussion und vielen Rückschlägen eine zukunftsfähige Spielstätte, und die Stadt Münster eine weitere Attraktion mit Ausstrahlung weit über die Stadtgrenzen hinaus. Wir als Verein stellen uns weiter unserer Verantwortung und wissen, dass wir allen, die an dieser positiven Entwicklung beteiligt waren, viel zurückzugeben haben“, kommentiert Vereinspräsident Christoph Strässer die Ratsentscheidung.
Die Aufstockung des zunächst auf 40 Mio. Euro veranschlagten Budgets auf Initiative des Ratsbündnisses aus Grünen, SPD und Volt ermöglicht nun die Umsetzung der vom SC Preußen Münster und seinen Fans (beteiligt durch die AG Preußenstadion) favorisierten Baureihenfolge. Zunächst geht es in die konkrete Planung des gesamten Stadions zur Erfüllung der DFL-Anforderungen für die Zweitligatauglichkeit durch die Stadt Münster auf Grundlage der Machbarkeitsstudie 12.2021 im Rahmen des durchzuführenden Totalübernehmer-Verfahrens.
Beschlussvorlage legt Baureihenfolge fest
Daran schließen sich zeitlich der Neubau der Westtribüne und die Rückverlagerung des Gästeblocks, sowie der Rück- und Neubau der Nordtribüne an. In diesem Zuge sind auch Anpassung der bestehenden Südtribüne mit funktional notwendig vorgezogenen Teilverlagerungen vor dem Rückbau der Nordtribüne erforderlich. Im Weiteren, und abhängig von den Ergebnissen des Verfahrens der TÜ-Ausschreibung, soll der Ausbau der Südostecke einschließlich der Errichtung einer Stadion-Kita und zur Deckung weiterer Raumbedarfe durch die Stadt Münster erfolgen. Im letzten Bauabschnitt werden dann der Rück- und Neubau der Osttribüne realisiert. Alle Baumaßnahmen unterliegen der Umsetzung des Energie- und Nachhaltigkeitskonzeptes der Stadt Münster und der Berücksichtigung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung.
Der Ausbau der Südwestecke zur Deckung der Raumbedarfe des SC Preußen für die Modernisierung der Geschäftsstelle und zur Realisierung der Entwicklungspotenziale des Profi- und Nachwuchsbereichs kann durch den Sportclub, seine Investoren und ggf. in Kooperation mit weiteren Sportvereinen aus Münster, wenn diese die Finanzierung sicherstellen, erfolgen.
Titelbild: Auf Basis der Ende 2021 vorgestellten erweiterten Machbarkeitsstudie wird nun ein Totalübernehmer gesucht, der das Stadionprojekt im vorgegebenen Kostenrahmen realsiert. Rendering: Drees & Sommer SE
Text: Marcel Weskamp
SC Preußen Münster 06 GmbH & Co. KGaA