Der Volljurist war bereits im Februar 2015 wiedergewählt worden und hat derzeit die Verantwortung für die Bereiche Bildung, Jugend, Familie und Sport. Zuvor war der gebürtige Klever als Sozial- und Umweltdezernent in Münster tätig. Seit 2016 ist Thomas Paal zudem als Stadtdirektor der allgemeine Vertreter des Oberbürgermeisters von Münster. Paal dankte dem Rat für das Vertrauen.
In einem weiteren Beschluss hat der Stadtverwaltung mittelfristige dezernats- und ämterübergreifende Prioritäten vorgegeben. Im Zentrum stehen sollen die Handlungsfelder Klimaneutralität, leistbares, nachhaltiges Wohnen, stadtverträgliche, umweltfreundliche Mobilität sowie das Soziale Teilhabe und Antidiskriminierung. „Die Verwaltung wird beauftragt, bis Mitte 2023 ein Verfahren zu entwickeln, das eine zielorientierte Steuerung mit der jährlichen Erstellung des Haushaltsplanes eng verzahnt“, heißt es in dem Beschluss.
Green Bonds
Stadtkämmerin Christine Zeller berichtete dem Rat in der Sitzung am Mittwoch (14. Dezember) von der erfolgreichen Begebung eines so genannten „Green Bonds“, also einer besonders nachhaltigen Form der Kapitalbeschaffung, die die Stadt Münster im laufenden Jahr auf den Weg gebracht hat. Damit sollen Projekte von besonderem sozialen und ökologischen Nutzen im Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro im städtischen Investitionsprogramm finanziert werden.
Ein nachhaltiger Schuldschein stellt sicher, dass die über ihn eingeworbenen Mittel grundsätzlich für ökologische und sozial ausgerichtete Investitionen verwendet werden. Zu den Projekten, die nun in Münster über den Green Bond finanziert werden sollen, zählen aktuell Neubauten und Erweiterungen im Schulbereich nach modernen Energie-Standards, die Realisierung der vierten Reinigungsstufe an der Hauptkläranlage der Stadt sowie in Kooperation mit der Stadtwerketochter der Glasfaserausbau.
Insgesamt 16 Investorinnen und Investoren aus dem Banken- und Versicherungssektor haben den Schuldschein gezeichnet. Die über den Schuldschein vereinbarten Zinssätze bewegen sich leicht unter dem Niveau von Kommunalkrediten. „Die Stadt Münster hat auch in der Vergangenheit schon städtische Projekte mit hohem Nachhaltigkeitscharakter finanziert“, erklärt Christine Zeller. „Mit dem Green Bond haben wir uns nun aber erstmalig verpflichtet, die Nachhaltigkeitswirkung systematisch auch gegenüber Dritten zu belegen“, so Zeller. Diesen „Sustainable Finance Bericht“ wird die Stadtkämmerei fortan jährlich veröffentlichen. Er wird sowohl die Mittelverwendung als auch die Nachhaltigkeitswirkung der je finanzierten Investitionen abbilden.
Konzept zum Verkauf des Gasometers
Der Rat der Stadt Münster hat einem Konzept zum Verkauf des Gasometers zugestimmt. Diese sogenannte „Konzeptvergabe“ stellt sicher, dass bei der Auswahl eines Investors neben städtebaulichen und architektonischen Qualitäten auch die Themen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden, hieß es am Mittwoch in der Ratssitzung der Stadt. Die Stadtwerke Münster sind Eigentümerin von Bauwerk und Grundstück an der Bundesstraße 51 und arbeiten für den Verkauf eng mit der Stadtverwaltung zusammen. Die Stadtwerke erwarten durch das Verfahren laut Beschluss „überzeugende Nutzungskonzepte, die den Fokus auf eine tragfähige und nachhaltige Folgenutzung für das Baudenkmal legen“.
Interessierte können bei einer sogenannten „Gasometerbörse“ am 19. Januar 2023 das Gelände besichtigen und Netzwerke für die Abgabe eines gemeinsamen Angebots knüpfen. Danach beginnt ein zweistufiges Vergabeverfahren. In einer ersten, offenen Phase werden zunächst die fünf besten Bewerbungen ausgewählt. Diese fünf sollen dann in einer zweiten Phase eine ausführlichere Bewerbung präsentieren. Die Stadtwerke rechnen Ende 2023 mit einem Ergebnis. Der Erdgasspeicher wurde im Jahr 2005 stillgelegt und steht unter Denkmalschutz.
Stadt Münster