Münster (SMS) Anlässlich des Internationalen Tags zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeitenden ruft das ehrenamtliche Projekt Marischa der Stadt Münster dazu auf, Zeichen zu setzen und sich zu solidarisieren. „Der 17. Dezember steht dabei nicht nur für die Beendigung der Gewalt, sondern ebenso für das Ende der Kriminalisierung, der Diskriminierung und der gesellschaftlichen Marginalisierung von Sexarbeitenden, die eben diese Gewalt begünstigen“, sagt Sozialarbeiterin Susanne Kock vom Gesundheitsamt der Stadt Münster, die das Projekt Marischa als hauptamtliche Mitarbeiterin seit Oktober 2022 insbesondere im Bereich der Sexarbeit in Bordellen und Wohnungen begleitet.
Das Projekt Marischa wurde 2013 gegründet, um Menschen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, bei ihren Anliegen und Herausforderungen zu unterstützen. Schon seit 2016 wird es durch die Sozialpädagogin Yanica Grachenova betreut. „Das überwiegend spendenfinanzierte Projekt bietet den Betreffenden unvoreingenommene Unterstützung an, und zwar weit über die akute Hilfe bei Gewalttaten hinaus“, erläutert Grachenova. Die vertrauliche und wertschätzende Unterstützung reicht dabei unter anderem von der niederschwelligen Beratung in gesundheitlichen Fragen über soziale Aufklärungsarbeit bis hin zur Begleitung zu Ämtern, sozialen oder medizinischen Institutionen und der direkten Hilfestellung in Notlagen - ganz gleich ob bei der Straßenprostitution oder in den Bordellen.
Über die Thematik zu sprechen und andere zu informieren sei ein Anfang, um das vermeintliche Tabu zu brechen oder zu reduzieren. Zudem diene am 17. Dezember das Mitführen eines roten Regenschirms als Zeichen der Solidarität und stelle ein Statement gegen Gewalt an Sexarbeitenden dar. „Denn auch Sexarbeitende haben dasselbe Recht auf Unversehrtheit und ein gewaltfreies Leben wie alle anderen auch“, erläutern Grachenova und Kock die Aktionen zum Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeitenden.
Stadt Münster