Seit dreißig Jahren gibt es die "Ärztliche Kinderschutzambulanz" in Münster. Der Name ist etwas irreführend, denn es handelt sich um eine ambulante Beratungs- und Therapieeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes, die sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die sexuelle und körperliche Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben. Aus Anlass des Jubiläums machte jetzt der Bezirksbürgermeister Münster Mitte, Dr. Stephan Nonhoff, dort einen Besuch.
Schwerpunkt des Gesprächs mit der Leiterin Susanne Egerding und der Vorständin Dr. Kerstin Adolf-Wright war die seit einiger Zeit in Münster diskutierte Gründung eines sog. "Childhood-Hauses". Die Idee stammt aus Schweden und wurde vom vormaligen Münsteraner Polizeipräsidenten Falk Schnabel lanciert. In einem Childhood-Haus sollen alle (medizinischen, psychologischen, juristischen und sozialen) Belange von Kindern und Jugendlichen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben, an einem Ort behandelt werden können - also sehr ähnlich der in Münster schon existierenden Kinderschutzambulanz.
Nonhoff erkundigte sich danach, inwiefern ein neues Childhood-Haus das Münsteraner Hilfespektrum ergänzen würde oder man nicht besser die bestehenden Angebote ausbauen und stärken sollte. "So oder so ist es enorm wichtig, seelisch oder körperlich verletzten Kindern und Jugendlichen professionelle Anlaufstellen zu bieten, um ihnen positive Perspektiven zu eröffnen und sie stark zu machen", so der Bezirksbürgermeister.
Foto: (v.l.) DRK-Vorständin Dr. Adolf-Wright, Bürgermeister Dr. Nonhoff und Ambulanzleiterin Egerding.