Einen Tag nach dem Fund von zwei Toten im Schorndorf bei Stuttgart gehen die Ermittler davon aus, dass ein 60-Jähriger seine Schwägerin erschoss, seinen Bruder schwer verletzte und sich danach selbst tötete. Es gebe keine Anhaltspunkte für Mittäter, erklärten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei in Aalen am Donnerstag. Während der Tat am Mittwoch seien die beiden Töchter des Ehepaars in der Wohnung gewesen, aber nicht verletzt worden.
Die Jugendliche und die junge Frau hätten die Wohnung verlassen können und sich draußen an andere Menschen gewandt, welche die Rettungsleitstelle verständigten und die Polizei riefen. Diese rückte mit dutzenden Streifenwagen und Spezialkräften an. Zunächst bekam sie die Meldung einer schwer verletzten Frau in Schorndorf. Als die Beamten dort ankamen, fanden sie stattdessen die Leichen des mutmaßlichen Täters und seiner Schwägerin.
Nach Hinweisen auf ein Haus im nahen Fellbach seien auch dorthin Einsatzkräfte gefahren, die den lebensgefährlich verletzten Bruder des mutmaßlichen Täters fanden. Nun nehmen die Ermittler an, dass der 60-Jährige erst auf seinen Bruder in Fellbach schoss und danach nach Schorndorf fuhr, dessen Ehefrau tötete und sich schließlich selbst erschoss.
Als Motiv vermuten Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit Streit innerhalb der Familie. Der mutmaßliche Täter sei zuvor nicht bei der Polizei bekannt gewesen. Die Ermittlungen dauerten an.
smb/cfm AFP