Beim Thema Wohnungslosigkeit denken viele zuerst an obdachlose Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. In Münster sind das rund 70 Menschen. "Wohnungslosigkeit umfasst aber weit mehr und stellt in der Stadt nicht nur quantitativ eine große Herausforderung dar", sagt Lembeck. In einer 2021 erstmals erstellten Statistik zur Wohnungslosigkeit erfasst die Bundesregierung auch Menschen und Familien, die beispielsweise von den Kommunen in Übergangseinrichtungen untergebracht sind. In Münster waren das Anfang 2021 knapp 1000. Darunter auch Menschen mit besonderen Schwierigkeiten, die von freien Trägern in unterschiedlichen Einrichtungen betreut werden und keine eigene Wohnung haben. Der Bund zählt auch die anerkannt Geflüchteten als Wohnungslose, die noch in Gemeinschaftsunterkünften leben, weil sie keine eigene Wohnung finden.
Wohnungslose Familien und Alleinerziehende werden häufig in dezentralen städtischen Übergangseinrichtungen untergebracht. Diese Unterkünfte sind fast zur Hälfte mit Kindern belegt und waren zuletzt ständig voll, teilweise über die vorgesehenen Platzzahlen hinaus. "Mehrfach mussten Kapazitäten in Hotels angemietet werden, was mit erheblichen zusätzlichen Kosten verbunden ist", sagt Lembeck. Auch bei der Unterbringung alleinstehender wohnungsloser Menschen sind die Grenzen der Kapazitäten in den Häusern der freien Träger erreicht. Dabei hat der Winter mit seiner Kälte und der damit verbundenen höheren Nachfrage nach warmen Unterbringungseinrichtungen gerade erst begonnen.
Wer helfen möchte kann sich an die Wohnraumsicherung der Stadt wenden: Tel. 02 51/4 92-55 72 oder wohnraumsicherung@stadt-muenster.de Interessierte können sich dort über Finanzierungs- und Unterbringungsmöglichkeiten informieren. Diese reichen von Mietzahlungen durch die Stadt bis zu Ansprechpersonen, die eine Begleitung der neuen Bewohnerschaft anbieten.
Stadt Münster