Eine Jury aus Sprachexpertinnen und -experten verkündet am Dienstag (09.00 Uhr) im hessischen Marburg das Unwort des Jahres 2022. Bei der bundesweit viel beachteten Aktion werden seit 1991 nach Auffassung der Fachleute unmenschliche oder unangemessene Begriffe ausgewählt, die gegen das Prinzip der Menschenwürde verstoßen, in irreführender Weise etwas Negatives beschönigen oder diskriminieren.
Die Jury will damit insgesamt auf "undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch" aufmerksam machen und Menschen für das Thema sensibilisieren. Im vergangenen Jahr wurde der Begriff "Pushback" zum Unwort des Jahres gekürt. Damit werde ein menschenfeindlicher Prozess des Zurückdrängens von Flüchtenden an den Grenzen beschönigt, erklärte das sprachwissenschaftliche Gremium zur Begründung.
bro/cfm
© Agence France-Presse