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Rom rüstet sich fürs Heilige Jahr

Die italienische Regierung hat 1,8 Milliarden Euro freigegeben, um Rom für den Ansturm von Pilgern im Heiligen Jahr 2025 zu rüsten.

Das Dekret der neuen Rechtsregierung sieht die Finanzierung von fast neunzig Maßnahmen speziell im Bereich Mobilität vor. „Wenn man alle Gelder für das Heilige Jahr mit den nicht direkten Finanzierungsquellen zusammenzählt, kommt man auf fast vier Milliarden“, erklärte der römische Bürgermeister. Der Sozialdemokrat Roberto Gualtieri hatte Papst Franziskus am Donnerstag bei einer Audienz die Pläne vorstellen können.

Demnach sollen römische U-Bahnlinien neue Züge bekommen, 450 neue Bushaltestellen eingerichtet werden und das Tiberufer, der Vorplatz des Bahnhofs Termini sowie ein Platz in der Nähe des Vatikan erneuert werden. Außerdem soll ein Radweg sich bis zum Petersplatz ziehen. Unter anderem aufgrund der italienischen Parlamentswahlen im vergangenen Sommer haben sich einige Projekte jetzt schon verzögert.

(il foglio/vatican news – sk)


Mario Galgano – Vatikanstadt

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sprach ebenfalls bei der Vorstellung des Logos für das Heilige Jahr im Vatikan. Erzbischof Fisichella sagte, dass das Jahr 2023 dem Zweiten Vatikanischen Konzil gewidmet sei und das Jahr 2024 dem Gebet, um die Pilger auf das Heilige Jahr vorzubereiten.

Er hoffe, dass das Motto des Heiligen Jahres 2025 – „Pilger der Hoffnung“ - zu einem authentischen Inhalt werden möge, „den die Welt erleben kann“, so der Wunsch von Kardinalstaatssekretär Parolin, der am Dienstagnachmittag in der Sala Regia des Apostolischen Palastes sprach. Dort wurde das offizielle Logo des Heiligen Jahres vorgestellt. Der Kardinal wies darauf hin, dass die Ereignisse der vergangenen Jahre und Monate die Kirche dazu bringen müssten, den Blick auf die Tugend der Hoffnung zu richten, die zusammen mit den beiden anderen theologischen Tugenden - dem Glauben und der Nächstenliebe - die Grundlage des christlichen Lebens bildet. Diese Tugenden riefen uns alle auf, verantwortungsvolle Baumeister einer besseren Welt zu sein. In diesem Zusammenhang erinnert der Kardinalstaatssekretär an das, was Papst Franziskus mit Blick auf das Heilige Jahr geschrieben hat: „Wir müssen (...) alles tun, damit alle die Kraft und die Sicherheit zurückgewinnen, um mit offenem Geist in die Zukunft zu schauen.“

Das Glaubens- und Kulturereignis des Heiligen Jahres 2025

Kardinal Parolin dankte den anwesenden italienischen Behörden, die an der Organisation des Heiligen Jahres beteiligt seien, für die Zusammenarbeit. Er erinnerte daran, dass man noch in einer Vorbereitungsphase sei. Es seien aber bereits verschiedene Formen der Kooperation erörtert worden. Auch betonte Parolin, wie notwendig und fruchtbar das Zusammenspiel von Kirche und staatlichen Behörden für das Wohl derjenigen sei, die zum Grab von Petrus und Paulus pilgern werden, um die heilige Pforte zu durchschreiten, wie es die alte Tradition des Heiligen Jahres vorsehe. Für den Kardinal sei das Heilige Jahr eine wunderbare Gelegenheit, die sich der Stadt Rom und Italien in besonderer Weise biete, um die Millionen von Touristen zu empfangen. Die Pilger kämen, um ein Ereignis des Glaubens und der Kultur zu erleben.

Das Logo und seine theologische Bedeutung

Das Logo des Heiligen Jahres 2025 zeige vier stilisierte Personen, die für die Menschheit aus den vier Ecken der Erde stehen und sich gegenseitig umarmen, um auf die Solidarität und Geschwisterlichkeit hinzuweisen, erläuterte Erzbischof Fisichella. Die Umarmung zeige die Vereinigung der Völker vereinen, wobei sich einer an das Kreuz klammere, ein Zeichen des Glaubens. Das sei aber auch ein Zeichen der Hoffnung, die besagt, dass man niemals aufgegeben dürfe. Die Wellen unter dem Bild seien in Bewegung, um zu zeigen, dass die Pilgerreise des Lebens nicht immer in ruhigen Gewässern verlaufe. Und um die Hoffnung in persönlichen Wechselfällen und in Zeiten, in denen das Weltgeschehen sie mit größerer Intensität aufzwinge, einzuladen, werde der untere Teil des Kreuzes verlängert und zu einem Anker - einer Metapher für die Hoffnung -, der sich dem Wellengang entgegenstemme.

Und die Wahl der Farben für die Figuren sei ebenfalls kein Zufall: Rot stehe für Liebe, Aktion und Teilen; Gelb/Orange seien die Farbe der menschlichen Wärme; Grün erinnere an Frieden und Gleichgewicht; Blau an Sicherheit und Schutz. Das Schwarz/Grau des Kreuzes/Ankers hingegen stehe für Autorität und den inneren Aspekt. Das gesamte Bild zeige auch, dass der Weg des Pilgers kein individueller sei, sondern ein gemeinschaftlicher und dynamischer Weg. Es sei ein Weg, der sich auf das Kreuz zubewege, das ebenfalls dynamisch sei, indem es sich der Menschheit entgegenbeuge, als ob es ihr entgegenkäme und sie nicht allein ließe. Damit werde die Gewissheit der Gegenwart und die Sicherheit der Hoffnung dargesellt. Die Darstellung werde durch das Motto des Heiligen Jahres 2025, „Peregrinantes in Spem“, in grüner Farbe ergänzt. Das Logo, fügt Erzbischof Fisichella hinzu, stelle „einen Kompass dar, an dem man sich orientieren kann, und einen ausdrucksstarken gemeinsamen Nenner, der in der Lage ist, alle Elemente, die um die Feier des Heiligen Jahres kreisen, transversal zu durchdringen“ und die Identität und das besondere spirituelle Thema auszudrücken, das den theologischen Sinn umfasse, um den herum das Heilige Jahr entwickelt und realisiert werde.

Der internationale Wettbewerb

Das Bild, das zur Identifizierung des Heiligen Jahres 2025 angeboten wurde, sei das Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs, erklärt Erzbischof Rino Fisichella, an dem Studenten, Grafikdesign-Studios, religiöse Institute, Fachleute und Kunstwissenschaftler teilgenommen hätten, die sich mit dem Thema der Pilgerschaft und der Hoffnung auseinandersetzen mussten. Es gingen 294 Beiträge aus 213 Städten und 48 verschiedenen Ländern ein. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von 6 bis 83 Jahren. Eine Kommission bewertete die eingereichten Werke nach drei Kriterien: pastoral, damit die Botschaft des Jubiläums leicht verständlich sei; technisch-graphisch, um eine gute graphische Ausführung für die Reproduzierbarkeit zu gewährleisten; ästhetisch, damit die Gestaltung gut gelungen und ansprechend sei. So wurden dem Papst drei endgültige Entwürfe vorgelegt, aus denen er denjenigen auswählen konnte, der ihn am meisten beeindruckte. „Auch ihm fiel die Wahl nicht leicht“, so Fisichella. „Nachdem er sich die Entwürfe mehrmals angesehen und seine Zufriedenheit zum Ausdruck gebracht hatte, fiel die Wahl auf den Vorschlag von Giacomo Travisani“, verriet der Erzbischof.