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Neue Blindensignalgeber für Münsters Ampeln

 Akustische Signale und Bodenplatten helfen sehbehinderten Personen bei der Orientierung

Münster - (SMS) - Kleine gelbe, graue oder orangene Kästen an Fußgängerampeln im münsterschen Stadtgebiet – für blinde oder sehbehinderte Personen sind sie eine wichtige Hilfestellung, um möglichst unabhängig am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Daher rüstet das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadtverwaltung jedes Jahr weitere Ampeln mit den sogenannten Blindensignalgebern aus: 2023 kommen zu den bestehenden 1.164 Anlagen voraussichtlich neun weitere hinzu.

Im Stadtgebiet sind zurzeit zwei verschiedene Typen der Geräte im Einsatz. Gemeinsam haben sie, dass sie sich zunächst durch ein akustisches Signal finden lassen. Die älteren Anlagen machen dann durch Vibration auf eine Grünphase der Ampel aufmerksam, die neueren ergänzt durch einen weiteren akustischen Hinweis. Bürgerinnen und Bürger mit Sehbehinderung wissen so genau, wann sie eine Straße überqueren können und wann nicht.

„Durch die stetige Aufrüstung unserer Ampeln mit Blindensignalgebern möchten wir dazu beitragen, dass sich Personen mit Sehbehinderung sicher und selbstbestimmt in Münster bewegen können. Denn eine möglichst uneingeschränkte Mobilität ist eine entscheidende Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“, erklärt Jeff Marengwa, Leiter des Amtes für Mobilität und Tiefbau.

Bei der Auswahl der neuen Standorte arbeitet sein Amt eng mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Münster und Umgebung zusammen. Der Wunsch, eine Ampelanlage auszurüsten, wird dabei oftmals aus der Bevölkerung an Stadt oder Verein herangetragen. Auch wenn ein Blindensignalgeber defekt ist, hilft das Amt für Mobilität und Tiefbau weiter und leitet die Reparatur in die Wege.

Blindenleitsysteme und Piktogramme

Eine weitere Hilfestellung für blinde oder sehbehinderte Personen sind in den Boden eingelassene Blindenleitsysteme. Die Platten mit Noppen oder Rippen kommen in Münster unter anderem an Ampeln oder Bushaltestellen zum Einsatz. Mit Hilfe eines Taststockes oder durch die Schuhsohle spüren Bürgerinnen und Bürger mit Sehbehinderung die Unebenheiten im Boden und können sich so orientieren. Auch in diesem Bereich rüstet das Amt für Mobilität und Tiefbau 2023 weiter auf: 614 barrierefreie Bus-Haltepunkte mit Blindenleitsystem und einem erhöhten weißen Bordstein gibt es im gesamten Stadtgebiet bereits – voraussichtlich kommen zehn neue dieses Jahr dazu.

Ergänzt werden diese Maßnahmen unter anderem durch Piktogramme auf dem Boden. Durch sie macht die Stadtverwaltung beispielsweise darauf aufmerksam, bestimmte Durchgänge für Personen, die sehbehindert oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind, nicht zu blockieren. Seit vergangenem Jahr findet sich ein solches Symbol auch vor dem Stadtweinhaus.


Bild: Mehr als 1.100 Blindensignalgeber gibt es bereits in Münster – neun neue kommen dieses Jahr dazu.

Foto: Stadt Münster/Hullmann.