Die deutschen Handballer atmeten nach der Entwarnung bei Andreas Wolff auf, dann richtete Bundestrainer Alfred Gislason den Fokus sofort auf das Schlüsselspiel gegen Serbien. "Das ist eine unglaublich wichtige Partie für uns, in der es höchstwahrscheinlich um den Gruppensieg geht", sagte der Isländer: "Das Spiel ist komplett 50:50, da kann alles passieren."
Beim Duell mit dem Vizeeuropameister von 2012 kann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) bereits den Einzug in die WM-Hauptrunde klarmachen. "Das ist der schwerste Gruppengegner für uns. Wenn wir in dem Turnier weiterkommen wollen, müssen wir aus der Gruppe alle Punkte mitnehmen - auch gegen Serbien", sagte DHB-Kapitän Johannes Golla.
Das 31:27 gegen Katar diente beim Start in die WM-Mission über weite Strecken als Mutmacher. Gislason forderte jedoch eine konzentriertere und diszipliniertere Leistung seiner Mannschaft, die den Asienmeister nach der Pause nach einer Sechs-Tore-Führung bis auf einen Treffer herankommen lassen hatte. "So Phasen werden uns gegen Serbien ganz sicher den Sieg kosten", sagte Gislason.
Der DHB-Coach kann im entscheidenden Spiel der Vorrundengruppe E aller Voraussicht nach mit Torhüter Wolff planen, der in der Schlussminute des Spiels gegen Katar vom Feld gehumpelt war. Der Europameister von 2016 habe sich nur eine "leichte Zerrung" zugezogen. Einem Einsatz stehe "derzeit nichts entgegen", teilte der DHB noch am Freitagabend mit.
Tragen sollen die deutsche Mannschaft im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe E zudem die Zuschauer. Unter den 2500 Fans in der Spodek Arena waren fast ausschließlich deutsche Anhänger und sorgten mit "Oh, wie ist das schön"-Gesängen für eine tolle Atmosphäre. "Es ist ein bisschen Heimspiel-Stimmung aufgekommen", schwärmte Gislason. Und Golla sagte: "Der Support war sehr gut, wir hoffen auch in den nächsten Spielen auf diese Unterstützung."
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