Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist einem Medienbericht zufolge unter einer Bedingung bereit, Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Scholz habe in seinem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden am Dienstag gesagt, dass Deutschland nur Leopard-Panzer liefern würde, wenn die USA ihrerseits Kampfpanzer vom Typ Abrams (Wikipedia) liefern, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstagausgabe). Biden legte sich in dem Gespräch demnach noch nicht fest.
Laut "SZ" verlangen die USA, dass das Kanzleramt nicht nur anderen Staaten die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern erlaubt, sondern auch selbst welche liefert. Die Bundesregierung wollte den Bericht am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht kommentieren.
Scholz hat sich bisher gegen die Lieferung der Leopard-Panzer an die Ukraine gesträubt. Als Argument nannte er, dass es keinen deutschen Alleingang geben dürfe. Inzwischen wollen allerdings Polen und weitere EU- und Nato-Staaten eigene Leopard-Panzer an die Ukraine liefern und dringen auf die dafür erforderliche Genehmigung des Herstellerlandes Deutschland.
Am Donnerstag kommt der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu Gesprächen mit seinem neuen deutschen Amtskollegen Boris Pistorius nach Berlin. Am Freitag treffen beide Minister dann auf der US-Basis Ramstein in Rheinland-Pfalz erneut aufeinander.
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