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Frankreich reichte den Deutschen die Hand zur Versöhnung

Scholz: Deutschland und Frankreich sind "unverändert gemeinsam gefordert"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hervorgehoben. "Wir sind unverändert gemeinsam gefordert", sagte Scholz in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. "Deutschland und Frankreich sind Freunde und enge Partner. Heute geht es um das europäische Friedensprojekt in der Zeitenwende - um unsere Werte, die wir erhalten, verteidigen und stärken wollen."

Scholz äußerte sich anlässlich der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags vor 60 Jahren. Damals lag "der von Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg keine 20 Jahre zurück", wie der Kanzler betonte. "Die Wunden waren längst nicht verheilt. Doch Frankreich hat den Deutschen die Hand zur Versöhnung gereicht."

Dies sei "eine historische Geste" gewesen, urteilte Scholz. 60 Jahre später "können wir sagen: Das ursprüngliche Friedensprojekt ist vollendet." Heute erscheine die deutsch-französische Freundschaft oftmals "selbstverständlich".

Zu den aktuellen Herausforderungen für Deutschland und Frankreich sagte Scholz mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine: "Putins Imperialismus wird nicht siegen. Wir lassen nicht zu, dass Europa zurückfällt in eine Zeit, in der Gewalt die Politik ersetzt."

"Wir werden die Ukraine weiter unterstützen. Gemeinsam", fügte Scholz hinzu. "Zur Verteidigung unseres europäischen Friedensprojektes. Für das gemeinsame Handeln in diesen Tagen bin ich auch Emmanuel Macron sehr dankbar." Er freue sich auf den deutsch-französische Ministerrat am Sonntag in Paris, sagte der SPD-Politiker.

Dem Jahrestag des Elysée-Vertrags waren offene Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Paris vorangegangen. Diese führten im Herbst sogar zu einer Verschiebung des bereits damals geplanten deutsch-französischen Ministertreffens.

cne/se


© Agence France-Presse