Wenn Deutschlands Handballer bei der WM am heutigen Samstagabend (20.30 Uhr/ZDF) auf die Niederlande treffen, geht es um eine Menge Prestige. Vor allem geht es aber um das begehrte Ticket für die K.o.-Runde. "Wir haben jetzt zwei Endspiele ums Viertelfinale", sagte Rückraumspieler Paul Drux voller Vorfreude auf das erste von zwei Matchball-Spielen.
Ein Sieg im Nachbarschaftsduell würde der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason den vorzeitigen Viertelfinaleinzug garantieren. "Bis die Brisanz an den Fußball rankommt, braucht es noch ein paar Jahre", sagte Linksaußen Lukas Mertens, "das Duell hat in den letzten Jahren aber immer mehr an Bedeutung gewonnen."
Mit Unbekümmertheit und irrsinnigem Tempo rockt Oranje bei der zweiten WM-Teilnahme nach 1961 bislang die WM. Die Siege gegen Argentinien und Katar, vor allem aber die hauchdünne Niederlage gegen den Turniermitfavoriten Norwegen haben Aufsehen erregt. "Wir wollen Deutschland nicht ärgern oder gut mithalten, wir wollen gewinnen", sagte Rückraumspieler Dani Baijens vom HSV Hamburg der Hamburger Morgenpost: "Wir trauen uns zu, die zu schlagen, aber das wird mega-schwer."
Doch auch die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) spürt nach vier Siegen aus den bisherigen vier Spielen enorm viel Rückenwind, vor allem der 39:19-Kantersieg gegen Argentinien sorgt im deutschen Lager für Selbstvertrauen. "Es bringt gerade Riesenspaß, Handball zu spielen", sagte Mertens.
Der Flügelflitzer vom SC Magdeburg ist ein wichtiger Bestandteil des DHB-Expresses, der bei seinen Auftritten in Kattowitz bislang wie die Niederlande mit spektakulärem Highspeed-Handball glänzt. Tempo scheint also garantiert. "Es wird ein schnelles Spiel", verspricht Mertens und fordert: "Wir müssen das Tempo mitgehen."
Ja, Respekt haben die DHB-Männer. Doch bange machen gilt nicht - meint auch Drux. Wer schneller spielt? "Wir", sagte der Berliner. Vor allem hätte das deutsche Team "vielleicht den Vorteil, mehr rotieren zu können". Gelingt Drux und Co. am Samstagabend tatsächlich der nächste Sieg, wäre das abschließende Hauptrundenspiel gegen Norwegen am Montag (20.30 Uhr/ARD) nur noch ein besseres Trainingsspiel für die K.o.-Runde.
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