Bonn (ots)
Höchstes Plus bei den Tagessätzen wird in der Strategieberatung erwartet
Für das Jahr 2023 geht die Unternehmensberatungsbranche von einem
Anstieg des durchschnittlichen Honorars in Höhe von 4,1 Prozent aus. Im
vergangenen Jahr 2022 legten die mit den Kunden vereinbarten Tagessätze
in den Beratungsprojekten im Schnitt um 2,7 Prozent zu. Im laufenden
Jahr werden die höchsten Steigerungsraten in den Beratungsfeldern
Strategieberatung (+ 4,7 Prozent) sowie Organisationsberatung (+ 4,5 %)
erwartet. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Honorare im
Consulting" des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (Wikipedia).
BDU-Präsident Ralf Strehlau: "Die Consultingunternehmen planen, ihre
Honorare mit Augenmaß anzuheben. Trotz hoher Inflation und steigenden
Personalkosten wird alles getan, die eigene Produktivität weiter zu
verbessern, um so für die Kunden zu große Preisanpassungen zu
vermeiden."(Wikipedia)
Großteil der Unternehmensberatungen hat auch 2022 die Tagessätze angehoben
Trotz der starken Beeinträchtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, beispielsweise durch Inflation und drastisch gestiegene Energiepreise, haben 2022 knapp 60 Prozent der Unternehmensberatungen eine höhere Projektvergütung vereinbart als im Jahr 2021. Bei 38 Prozent blieb der Honorarsatz unverändert. Lediglich fünf Prozent der Marktteilnehmer haben ihre Honorare nach unten hin angepasst. Für 2023 plant ein Viertel der Consultingunternehmen den durchschnittlichen Tagessatz um mehr als fünf Prozent anzuheben. Knapp 40 Prozent streben eine Erhöhung des Honorars um fünf Prozent an.
Große Unterschiede der durchschnittlichen Tagessätze je nach Hierarchie-Level
Die Honorare, die den Kunden in der Regel auf Basis eines 8-Stunden-Arbeitstages in Rechnung gestellt werden, steigen kontinuierlich mit jeder Hierarchiestufe. Im Jahr 2022 wurde ein Junior-Consultant mit einem Master-Studienabschluss beispielsweise mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 1.350 Euro abgerechnet. Für eine Projektleiterin oder einen Projektleiter auf der Manager-Ebene wurden im Schnitt 1.950 Euro angesetzt. Auf der Hierarchiestufe Geschäftsleitung/Partner etc. hat das Tageshonorar im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 2.550 Euro gelegen.
Hinter den durchschnittlich vereinbarten Honorarhöhen der Consultingfirmen verbirgt sich allerdings naturgemäß eine große Spanne an Tagessätzen. Dabei fließt eine Vielzahl von Einflussfaktoren:
- wie die Komplexität des
Beratungsprojektes,
- Größe der Unternehmensberatung
- oder der
Beratungsschwerpunkt ein.
Die hieraus resultierende Bandbreite der Honorare, die für die Hierarchieebene Junior-Consultant in der Regel berechnet werden, reicht beispielsweise von 750 Euro bis 2.200 Euro. Für einen Projektleiter variiert der Tagessatz zwischen 900 Euro und 2.700 Euro. Für alle Kategorien gilt: In Ausnahmefällen kann der mit den Kunden vereinbarte Tagessatz außerhalb dieser Bandbreite liegen.
Auftragsgröße ist der wichtigste Faktor bei der Preisbildung
Der komplexe Prozess der Preisbildung im Consulting wird maßgeblich von
fünf Einflussfaktoren bestimmt.
In der Studie mussten die
Marktteilnehmer angeben, welche Faktoren immer bzw. häufig
berücksichtigt werden. Den größten Einfluss auf die Preisgestaltung hat
demnach die Größe des Auftrags, welche von rund jedem zweiten
Consultingunternehmen berücksichtigt wird:
(1) Die strategische Bedeutung
des Kunden (39,9 %)
(2) sowie die Dauer der Kundenbeziehung (33,9 %) folgen
auf den weiteren Plätzen.
(3) Jeweils mehr als ein Viertel der
Marktteilnehmer bezieht die Situation des aktuellen Wettbewerbs
(4) sowie
der für das Beratungsprojekt benötigten Expertise ein.
(5) Die Relevanz des
Kundenstandortes (9,8 %) ist seit 2019 rückläufig
und lässt sich auf die veränderten Arbeitsbedingungen seit der COVID-19-Pandemie zurückführen.
Zum Studienhintergrund
Rund 190 Consultingunternehmen
aus der gesamten Unternehmensberatungsbranche mit einem Gesamtumsatz von
knapp drei Milliarden Euro haben an der Online-Befragung `Honorare im
Consulting` im Zeitraum Juli - September 2022 teilgenommen. Die
40-seitige Studie enthält Kennzahlen zur Höhe und Entwicklung der
Tagessätze, zur Preisgestaltung sowie zur Abrechnung von Nebenkosten
aufgeschlüsselt jeweils nach Unternehmensgröße und Beratungsfelder.
Jeweils 7 Prozent der Teilnehmenden kamen aus größeren
Unternehmensberatungen mit mehr als 100 Millionen Euro sowie aus der
Umsatzklasse 15 bis 100 Millionen Euro Jahresumsatz. 38 Prozent der
Studienteilnehmenden entfallen auf die Größenklasse 2 bis 15 Millionen
Euro Jahresumsatz, 48 Prozent auf die Umsatzklasse unter 2 Millionen
Euro.