Die Energiepreise sinken - die Konsumstimmung steigt. Zum vierten Mal in Folge habe sich im Januar die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland verbessert, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg am Dienstag mit. "Auch wenn das Niveau noch sehr niedrig ist, hat der Pessimismus zuletzt doch nachgelassen", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Für das Konsumklima im Februar erwartet die GfK daher minus 33,9 Punkte. Das wären 3,7 Punkte mehr als im Januar. Der Index berechnet sich aus den drei
Indikatoren:
Die Konjunkturaussichten der Verbraucherinnen und Verbraucher legten zu Jahresbeginn deutlich zu, der Index erreichte fast wieder seinen langjährigen Durchschnittswert bei etwa null Punkten. "Ein besserer Wert als aktuell wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 gemessen", erklärte Bürkl. Die Konsumenten gewinnen demnach offenbar zunehmend den Eindruck, dass die Rezession weniger scharf ausfallen wird als noch vor einigen Wochen befürchtet - und vielleicht sogar ganz vermieden werden kann.
Auch die Einkommensaussichten "bleiben auf Erholungskurs", wie Bürkl sagte. Die Konsumenten gingen davon aus, dass die realen Einkommenseinbußen nicht so drastisch ausfallen werden wie noch vor einigen Wochen befürchtet. Das Niveau sei aber nach wie vor sehr niedrig.
Die Anschaffungsneigung nahm nach Zugewinnen im Vormonat wieder ab. "Damit setzt sich das regelmäßige Auf und Ab der letzten Monate auch zu Jahresbeginn 2023 fort", erläuterte Bürkl. Nach wie vor sei die Verunsicherung angesichts der multiplen Krisen wie Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation sehr ausgeprägt. "Ein wesentlicher Teil dieser Verunsicherung stammt offenbar aus der Tatsache, dass viele Haushalte in den kommenden Monaten deutlich höhere Beträge für ihre Heizkostenabrechnung erwarten." Hierfür legten sie bereits jetzt Geld auf die Seite. "Dies fehlt natürlich im Moment für andere Ausgaben."
Die GfK führt für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 5. bis 16. Januar rund 2000 Menschen befragt.
ilo/mhe © Agence France-Presse